Wetterbilanz für 2021 Durchschnittstemperatur in Deutschland lag fast ein Grad über Referenzwert

Zum elften Mal in Folge war das Wetter in Deutschland im ablaufenden Jahr wärmer als in der Vergleichsperiode von 1961 bis 1990. Die Meteorologen registrierten zudem viel Starkregen – mit verheerenden Folgen.
Wenig Schnee, viel Feuchtigkeit: Menschen an einem Hang der Wasserkuppe in Hessen

Wenig Schnee, viel Feuchtigkeit: Menschen an einem Hang der Wasserkuppe in Hessen

Foto: Frank Rumpenhorst / picture alliance/dpa

»2021 war ein sehr unwetterträchtiges Jahr«: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat mit einer Jahresbilanz  auf das Wetter in 2021 zurückgeblickt. Zudem veröffentlichte der DWD eine erste Bilanz der Wetterextreme in diesem Jahr.

Mit einer Durchschnittstemperatur von 9,1 Grad hat das Jahr 2021 um 0,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 gelegen, hieß es laut DWD. Damit war 2021 das elfte zu warme Jahr in Folge. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung –0,2 Grad.

Nach der vorläufigen Auswertung der Messstationen war das Wetterjahr insgesamt recht durchschnittlich, brachte aber auch außergewöhnliche Extreme mit katastrophalen Folgen mit sich. Prägend für 2021 waren diesmal nicht Hitzewellen oder Temperaturrekorde, sondern Extremwetter in Form von Starkregen.

»Es gab zum Glück in Deutschland keine neuen Temperaturrekorde und für fast ganz Deutschland ausreichend Niederschlag«, sagte DWD-Klimavorstand Tobias Fuchs. »So konnten sich vor allem unsere Wälder von der Trockenheit der drei vorangegangenen Jahre etwas erholen.«

Laut DWD erreichten viele Pegel in Mittel- und Osthessen bereits im Januar Rekordwerte, was Überflutungen zur Folge hatte. Der Monat sei zwar »durchschnittlich temperiert« gewesen, aber in der Südhälfte »teils deutlich zu nass«. »Einem kurzen Frühsommertrip zum Märzfinale folgte der kälteste April seit 40 Jahren«, teilte der DWD weiter mit. Der Juni sei als drittwärmster in die Annalen eingegangen.

Seit 2001 erfasst der DWD Starkregen in seiner Bilanz als eigene Kategorie. Das Jahr 2021 hat danach die zweitmeisten Starkregen-Ereignisse seit dieser Zeitspanne zu verzeichnen. Nur im Jahr 2018 kam es häufiger zu Starkregen.

Die Folgen des Extremwetters waren damals jedoch nicht so verheerend wie in diesem Jahr. Allein im Ahrtal in Rheinland-Pfalz kamen 134 Menschen bei der Flutkatastrophe im Juli  ums Leben, Tausende Gebäude und ein großer Teil der Infrastruktur in den Hochwassergebieten wurden zerstört.

Auch Silvester wird mild

Ungewöhnlich warme Temperaturen werden auch für die Silvesternacht erwartet. Sieben bis zwölf Grad sagte der DWD am Donnerstag für den Jahreswechsel voraus, nur im Nordosten und im Süden wird es demnach mit vier Grad kälter. Dazu bleibt es trocken, im Nordosten und Osten kann es etwas regnen. Der letzte Tag des alten Jahres an diesem Freitag wird zuvor im Norden regnerisch, im Süden dagegen regelrecht frühlingshaft mit Sonne und bis zu 17 Grad.

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Mild, unbeständig und zunehmend windig bis stürmisch geht es im neuen Jahr weiter. Im Süden ist erneut Sonnenschein möglich. Die Höchstwerte steigen an Neujahr bis 14 Grad. Am Sonntag regnet es im Nordwesten, sonst ist es wolkig – nur im Süden ist zwischenzeitlich blauer Himmel zu sehen. Die Höchsttemperaturen liegen der Vorhersage zufolge zwischen 8 und 13 Grad.

fek/dpa
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