Oktoberfest-Bilanz: 6,4 Millionen Gäste trinken 6,7 Millionen Maß Bier
Foto: Frank Leonhardt/ dpaMünchen - Eine Millionenbilanz haben die Veranstalter des Münchner Oktoberfests gezogen, das am Sonntag zu Ende ging. Demnach besuchten in den vergangenen zwei Wochen 6,4 Millionen Gäste aus der ganzen Welt die Wiesn. Getrunken hätten sie 6,7 Millionen Maß Bier, sagte Oktoberfest-Chef Dieter Reiter. Der Liter kostete dieses Jahr fast zehn Euro.
Die Zahl der Alkoholvergiftungen ging nach Angaben des Roten Kreuzes zurück. Auch sonst hätten weniger Menschen Hilfe gebraucht als im Vergleichsjahr 2011. Das Rote Kreuz versorgte 7551 Menschen, berichtete dessen Sprecher Peter Behrbohm. Das seien rund 20 Prozent weniger als 2011. BRK und Veranstalter vergleichen mit dem Jahr 2011, weil im vergangenen Jahr während des Oktoberfests eine Agrarmesse auf dem Gelände der "Oidn Wiesn" stattfand, die deshalb ausfallen musste.
Von den Patienten wurden 3600 ärztlich behandelt - viele wegen Schnittverletzungen, Schürf- oder Platzwunden. Vor allem Frauen mit leichtem Schuhwerk schnitten sich häufig die Füße an Scherben, hieß es. Wegen Alkoholvergiftungen wurden 638 Wiesnbesucher medizinisch überwacht (2011: 708). "Es war eine normale, man möchte fast sagen eine ruhige Wiesn", bilanzierte Behrbohm.
Die Polizei war 2031-mal im Einsatz - exakt so häufig wie im vergangen Jahr. Unter den Delikten: 58 Maßkrugschlägereien, 16 Sexualdelikte, 449 Körperverletzungen - ähnlich viele wie 2012. Wolfgang Wenger, Sprecher der Münchner Polizei, sagte: "Viel Arbeit, aber eine normale Wiesn". Besonders positiv steche die "Oide Wiesn" hervor. Die Polizei zählte dort trotz Hunderttausender Besucher lediglich zwölf Delikte. Wenger bezeichnete diesen traditionellen Teil des Oktoberfests als eine "friedliche Oase".
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Menschenmassen beim Oktoberfest 2013: Rund 6,4 Millionen Besucher strömten laut Veranstalter in diesem Jahr auf die Wiesn.
Voll beladene Wiesn-Bedienung: Insgesamt wurden rund 6,7 Millionen Maß bestellt. Dafür müsste diese Kellnerin knapp 560.000-mal laufen!
Nicht nur Biertrinken geht beim Oktoberfest: Karussellfahren ist auch beliebt. Beides zugleich ist allerdings nicht immer eine gute Idee.
Hätten Sie ihn erkannt? Das ist Pep Guardiola, Trainer des FC Bayern München, beim traditionellen Wiesn-Besuch seines Teams.
Voll besetztes Hippodrom-Festzelt: "Es war eine normale, man möchte fast sagen eine ruhige Wiesn", bilanzierte ein Sprecher des Roten Kreuzes.
Angeschlagene Oktoberfest-Besucher: Sogar die Zahl der Alkoholvergiftungen ging im Vergleich leicht zurück.
Das könnte daran liegen, dass mehr Hendl verzehrt wurden. Nebenbei wurden allerdings auch noch 114 Ochsen und 58 Kälber verspeist.
Hui, da wird's einem ganz schwindelig: Wer mehr als zwei Maß intus hat, sollte sich nicht mehr ins Kettenkarussell setzen, auch wenn's so schön leuchten tut.
Politik? Hat auf der Wiesn nichts zu suchen: Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) stach tapfer Bierfässer an und genehmigte sich zwischendurch auch mal ein Schnäpschen.
Trinken, Essen, Schießen? Ohne Budenzauber geht nichts auf der Wiesn. Hier feuert ein Bergschützenregiment beherzt eine Kanonade beim traditionellen Böllerschießen ab.
Die Mülllers von nebenan: Bayern-München-Star Thomas Müller kam in traditioneller Kluft und mit Gattin Lisa zum Oktoberfest. So stellt man sich im Ausland dann den Deutschen vor.
Oder so. Wobei: Dann lieber die Müllers (siehe letztes Bild)
Hoch die Röcke: Eine Tradtionstanzgruppe übt den Schuhplattler. Auch getanzt wird auf der Wiesn, nicht nur getorkelt.
Sehen süß aus, sind aber gar nicht mal so lecker: Das traditionelle Lebkuchenherz hat schon so manchen Zahn auf dem Gewissen. Macht sich besser als Halsschmuck an der Holden.
Aus ist's! Den Kater nach maßvollem Maß-Genuss vertreibt man sich am besten mit einer Partie "Hau den Lukas". In Krachlederner, versteht sich.
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