Mehr als 4000 Kommentare von "Corona-Rebellen" Staatsministerium schließt Kretschmanns Facebook-Seite vorübergehend

Baden-Württembergs Landeschef Winfried Kretschmann hatte am Freitag um Entschuldigung gebeten, weil er am Flughafen zeitweise keine Maske trug, danach habe er zahlreiche Drohungen auf seiner Facebook-Seite erhalten
Foto:Christoph Schmidt/ dpa
Nach zahlreichen Drohungen und Beleidigungen auf der Facebook-Seite von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat das Staatsministerium die Seite vorübergehend vom Netz genommen. Die Seite sei nach Veröffentlichung des jüngsten Podcasts des Grünenpolitikers am Freitagabend ununterbrochen von sogenannten Corona-Rebellen und Verschwörungsideologen angegriffen worden, teilte die Pressestelle des Staatsministeriums am Samstagabend mit.
Dieser Schritt ist uns nicht leicht gefallen. Aber nach massiven Angriffen auf die #Facebook-Seite des Ministerpräsidenten mussten wir die Seite vorübergehend vom Netz nehmen. #wewillbeback https://t.co/wfseDiQ5Ue
— Landesregierung BW (@RegierungBW) June 27, 2020
"Im Sekundentakt posteten die Nutzerinnen und Nutzer zahlreiche Falschaussagen, Verschwörungserzählungen, Drohungen, Beleidigungen und andere strafrechtlich relevante Inhalte." Insgesamt gingen in 20 Stunden weit mehr als 4000 Kommentare der "Störer" ein, wie es hieß. Ein normaler Betrieb der Seite sei daher nicht mehr möglich gewesen, berechtigte Fragen von Bürgerinnen und Bürgern zu den Corona-Maßnahmen der Landesregierung seien untergegangen.
Kretschmann hatte sich am Freitag auf YouTube in seinem Podcast dafür entschuldigt, dass er trotz der Corona-Vorschriften am Berliner Flughafen Tegel kurz keinen Mundschutz getragen habe. Er sagte außerdem: "Seit vielen Monaten kämpfen wir mit Corona. Und es ist noch nicht vorbei. In manchen Kommentaren auf meiner Facebook-Seite hört sich das anders an. Dort schreiben manche Mitbürger, die Pandemie sei jetzt weitgehend vorüber und das mit den Schutzmaßnahmen müsse man nicht mehr so ernst nehmen. Ich sage Ihnen ehrlich: Solche Kommentare bereiten mir echte Sorge."