
Schwedischer Tierpark Kolmården: Tödlicher Angriff im Wolfsgehege
Schweden Wölfe töten Wärterin in Tierpark
Stockholm - Sie hatte alleine das Gehege betreten und es nicht mehr geschafft, über Funk Hilfe zu rufen: Wölfe haben eine Wärterin im schwedischen Tierpark Kolmården getötet. Kollegen fanden die Leiche der 30-Jährigen im Freigehege des Rudels. "Wir glauben, dass es sehr schnell gegangen ist", sagte der Chef des Tierparks, Mats Höggren, der Zeitung "Aftonbladet".
Die Frau war demnach Sonntag kurz nach Beginn der Öffnungszeit in dem Gehege gewesen. Was den Angriff des Rudels ausgelöst haben könnte, blieb wegen fehlender Augenzeugen ungeklärt. Die Wärterin galt als erfahren und vertraut mit den acht Wölfen.
Zu den beliebtesten Attraktionen in Kolmården nahe der mittelschwedischen Stadt Norrköping gehörte bisher die Möglichkeit für Besucher, unter Aufsicht des Personals das Wolfsgehege zu betreten. Der Tierpark wirbt unter dem Motto "Nahkontakt mit Wölfen" auf seiner Internetseite damit, dass Interessierte eine Stunde lang mit den Tieren zusammen sein könnten. Das Programm wurde nach dem Unfall auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.
In der Vergangenheit hatte es bereits "kleinere Zwischenfälle" mit den Wölfen gegeben, wie Höggren der Zeitung "Dagens Nyheter" sagte. Unter anderem sei ein 15-jähriges Mädchen gebissen worden, weil es während des Kontakts mit den Tieren in Panik geraten sei.
Der Wolf-Experte Olof Liberg sagte dem Blatt, Attacken der Tiere auf Menschen seien extrem selten: "Wölfe in Gefangenschaft haben vor Menschen keine Angst mehr. Sie halten sie für eine Art künstlicher Wölfe."