Ermittlungen in Würzburg Kirchenmauer mit russischen »Z«-Symbolen beschmiert

»Z«-Symbol und Russlandflagge (in Nowosibirsk): Unterstützer von Putins Ukrainekrieg
Foto: IMAGO/Alexandr Kryazhev / IMAGO/SNAIn Würzburg haben Unbekannte etwa 80 mal 80 Zentimeter große Symbole auf der Grundstücksbegrenzung der evangelischen Gethsemanekirche angebracht. Nun prangt das »Z« als Zeichen der Unterstützung der russischen Armee im Ukrainekrieg an fünf Stellen der Kirchenmauer. Dies teilte das Polizeipräsidium Unterfranken am Montag mit. Laut derzeitigem Ermittlungsstand ereignete sich die Tat zwischen Samstagabend und Sonntagmorgen.
Die Gemeinde reagierte auf diese Kriegssymbolik mit einem spontanen Aufruf zu einem Gebet, um zu zeigen, dass sie »für Frieden in Russland und in der Ukraine, für Frieden in Würzburg«, eintrete, wie es auf der Einladung am Sonntagabend hieß. Auch Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Dekan Wenrich Slenczka werden laut »Mainpost« am Friedensgebet teilnehmen.
Die Höhe des entstandenen Sachschadens an der Mauer dürfte ersten Schätzungen zufolge im niedrigen vierstelligen Bereich liegen. Die Kriminalpolizei übernahm die weiteren Ermittlungen. Im Raum stehen der Vorwurf der gemeinschädlichen Sachbeschädigung sowie der Anfangsverdacht auf eine Straftat nach Paragraf 140 des Strafgesetzbuchs.
Bayern, Niedersachsen und Berlin hatten erst kürzlich angekündigt, die öffentliche Verwendung des »Z«-Symbols zu ahnden. Die Länder beziehen sich dabei auf den Paragrafen 140: Demnach wird ein Verhalten unter Strafe gestellt, das als öffentlich zur Schau getragene Billigung von Angriffskriegen zu verstehen und geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.
Möglich sind bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe. In Russland wird der lateinische Buchstabe »Z« an Autos, Gebäuden oder auf T-Shirts gezeigt, um Zustimmung zum Krieg Russlands gegen die Ukraine zu zeigen.
Ebenfalls in Würzburg sorgte am Sonntagmittag ein Autokorso mit Russlandflaggen für Aufsehen. Rund 170 Fahrzeuge seien hupend und mit Russlandflaggen unterwegs gewesen, so die Polizei. Der Korso war laut Stadt Würzburg mit dem Titel »Demo gegen Diskriminierung gegen Russlanddeutsche« angemeldet worden.