Zugunglück in Mannheim
Schaden für die Deutsche Bahn ist mindestens sechsstellig
Der Zusammenstoß zweier Züge am Mannheimer Hauptbahnhof wird teuer für die Deutsche Bahn. Sie rechnet mit einem Schaden von mehreren Hunderttausend Euro - und möchte das Geld vom Schuldigen eintreiben.
Luftaufnahme vom Mannheimer Hauptbahnhof: Ein Güterzug hatte einen Eurocity gerammt
Foto: Uli Deck/ dpa
Mannheim - Das Zugunglück von Mannheim kostet die Deutsche Bahn nach eigener Einschätzung mindestens einen hohen sechsstelligen Betrag, also mehrere Hunderttausend Euro. Genauer werde es das Unternehmen wohl erst in einigen Wochen wissen, sagte ein Bahnsprecher. Beschädigt worden seien unter anderem Personenwagen, Weichen, Gleise sowie Leit- und Sicherungstechnik. "Derjenige, der sich etwas hat zuschulden kommen lassen, muss für den Schaden aufkommen." Wer das sei, müssten die Ermittlungen zeigen.
Ein niederländischer Güterzug hatte am Freitag vor knapp zwei Wochen einen Eurocity mit 250 Passagieren gerammt, zwei Waggons mit 110 Menschen kippten um. Der Güterzug hatte auch gefährliche Chemikalien geladen. Bei dem Unfall wurden 35 Menschen verletzt, vier davon schwer.
Der Verdacht der Staatsanwaltschaft richtet sich gegen den Lokführer des Güterzugs. Der Mann soll mehrere Haltesignale missachtet haben. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft hatte von dem niederländischen Unternehmen ERS Railways gefordert, bis zu diesem Freitag die Qualifikationen des Lokführers offenzulegen. "Bis jetzt haben wir noch nichts gehört", sagte ein Gewerkschaftssprecher.