Nicola Abé, Susanne Beyer, Florian Gathmann, Matthias Gebauer, Christoph Hickmann, Dirk Kurbjuweit, Ann-Katrin Müller
Als wollte sie sich den Beinamen "Eiserne Kanzlerin" verdienen, marschierte Angela Merkel an der Militärformation vorbei. Kurz zuvor hatte sie heftig gezittert, womöglich war es ein Schwächeanfall. Aber dieser Eindruck durfte nicht bleiben. Sie steckte das weg, als wäre sie superfit und kerngesund.
Otto von Bismarck erwarb den Beinamen Eiserner Kanzler durch Härte gegen andere, bei Merkel ist es die Härte gegen sich selbst. Keine Schwäche zeigen, immer weiter, immer weiter.
Das öffentliche Interesse an dieser kleinen Szene beim Empfang für den ukrainischen Staatspräsidenten Wolodymyr Selenskyj am Dienstag war riesig. Medien suchten nach Ärzten, die eine Ferndiagnose wagen würden. Zu wenig getrunken, unterzuckert, ein verschleppter Infekt?
Das Patientengeheimnis gilt für eine Kanzlerin offenbar nur eingeschränkt, und das mit einem gewissen Recht. Ihr Job ist so wichtig, dass
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