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Äthiopien stoppt Juden-Exodus

aus DER SPIEGEL 30/1990

Seit der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zu Jerusalem im vergangenen Herbst hat das kommunistische Regime in Addis Abeba monatlich etwa 500 äthiopische Juden nach Israel auswandern lassen. Rund 15 000 jüdische Äthiopier haben die Ausreise beantragt. Nun ist der Exodus jäh unterbrochen worden: Nach Ansicht des US-Abgeordneten Howard Wolpe, des Vorsitzenden des Afrika-Ausschusses im Repräsentantenhaus, versucht die äthiopische Regierung damit, Waffenlieferungen aus Israel zu erzwingen. Rahamim Elasar, Chef des Rates für äthiopische Angelegenheiten in Jerusalem, meint jedoch, der israelischen Regierung komme das Ausreise-Embargo durchaus gelegen, weil die wachsende Zahl von Immigranten schon jetzt zu sozialen Unruhen führt. Allein aus der Sowjetunion werden in diesem Jahr über 200 000 Aussiedler in Israel erwartet.

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