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Alain Delon,

aus DER SPIEGEL 12/1997

61, französischer Filmstar ("Der Panther") und erzkonservativer Patriot, bekundete auf ungewöhnliche Weise sein Mißbehagen an französischen Zuständen. Der Schauspieler sandte dem im Gefängnis sitzenden Finanzjongleur und Ex-Fußballpräsidenten Bernard Tapie einen offenen Brief ("Ich reiche Dir durch die Gitterstäbe die Hand"): »Mut, Bernard, es ist hart, im Loch zu sitzen, ich weiß das.« Dann machte der Künstler in der Epistel, die der figaro abdruckte, seinem Ärger Luft. Delon mißfällt, daß derzeit mehrere Großindustrielle wegen Durchstechereien von der Justiz behelligt werden, daß Linksintellektuelle aus Protest gegen restriktive Einwanderungsgesetze zum zivilen Ungehorsam aufgerufen haben und es »die Todesstrafe für Monstren« nicht mehr gibt. Was er unter wahrer Freundschaft versteht, erläuterte der Freie dem Eingelochten mit einem Gleichnis: Wenn einer morgens um vier anruft und bekennt, »ich habe einen umgebracht«, und der andere nur erwidert: »Wo ist die Leiche?«

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