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NEU IN DEUTSCHLAND Alexander Orlow: »Kreml-Geheimnisse«.

aus DER SPIEGEL 44/1956

Die antistalinistischen Enthüllungen des einstmals prominenten sowjetischen Polizeigenerals würden mancher Skepsis begegnen, wenn Parteichef Chruschtschew nicht inzwischen Orlows Darstellung über die sowjetischen Säuberungsprozesse der dreißiger Jahre bestätigt hätte. Dennoch bleibt manches unglaubwürdige Detail, das den Verfasser gelegentlich in der Nähe jener fatalen Kreml-Astrologie ansiedelt, zu der die Darstellung insgesamt offensichtlich nicht gehört. Orlows Deutung der Tuchatschewski-Krise - der Marschall sei von Stalin beseitigt worden, weil er belastende Dokumente über Stalins Tätigkeit als Spitzel der zaristischen Geheimpolizei besessen habe -, wurde von der russischen Exilpresse in Amerika widerlegt. Sie konnte nachweisen, daß sich Orlow hier auf Dokumente stützt, die zweifellos gefälscht sind.

(Marienburg Verlag, Würzburg. 438 Seiten. 14,80 Mark.)

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