Bluttat in Hamburg Faeser will Entwurf für schärferes Waffenrecht auf Lücken prüfen

Nach dem Amoklauf in Hamburg mit acht Toten pocht Innenministerin Faeser auf ein schärferes Waffenrecht. Über den von ihr zuletzt vorgelegten Entwurf müsse man angesichts der Tat »sicher diskutieren«.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser vor dem Königsreichssaal der Zeugen Jehovas in Hamburg

Bundesinnenministerin Nancy Faeser vor dem Königsreichssaal der Zeugen Jehovas in Hamburg

Foto: IMAGO/Hanno Bode

Bundesinnenministerin Nancy Faeser will nach der Amoktat von Hamburg den Entwurf zur Änderung des Waffengesetzes noch einmal prüfen. Man müsse sicherlich noch mal »an das Gesetz gehen und schauen«, ob es noch Lücken gebe, sagte sie am Freitag den ARD-»Tagesthemen«.

Im Waffengesetz solle beim Antrag auf eine Waffenbesitzkarte künftig überprüft werden, »ob jemand psychologisch geeignet ist«. Dazu brauche man mit den Gesundheitsbehörden eine Überprüfung, so Faeser. »Wir wollen vor allen Dingen eine bessere Vernetzung zwischen den Behörden.« Das sei zum Beispiel bei einem Wohnortwechsel wichtig.

Bei der ersten Erteilung einer solchen Karte solle es ein ärztliches Attest geben. Alle Sportschützen in Deutschland ohne Hinweise regelmäßig zu untersuchen, wäre aus Faesers Sicht aber sehr schwierig. »Es sollte natürlich in Maßnahmen auch verhältnismäßig sein.« Die furchtbare Tat in Hamburg zeige aber, wie notwendig Änderungen im Waffengesetz seien.

Bei dem Schusswaffenangriff in einer Hamburger Kirche der Zeugen Jehovas waren am Donnerstagabend acht Menschen erschossen und mehrere weitere Menschen schwer verletzt worden. Der mutmaßliche Täter Philipp F. nahm sich das Leben. F. war als Sportschütze registriert und besaß die mutmaßliche Tatwaffe, eine halbautomatische Pistole, legal.

In Faesers Gesetzentwurf ist ein Verbot von kriegswaffenähnlichen, halbautomatischen Waffen für Privatleute vorgesehen. Die Tatwaffe würde allerdings nicht unter das Verbot fallen.

ktz/dpa
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