PAKISTAN Angriff auf al-Qaida
Mit einer militärischen Offensive will die pakistanische Armee gegen islamistische Terroristen in Süd-Waziristan vorgehen. Das gut 6000 Quadratkilometer große Grenzgebiet zu Afghanistan gilt als Epizentrum des internationalen Terrorismus mit Dutzenden Trainingslagern. Bis zu 10 000 radikale Kämpfer werden hier vermutet. In diesem unzugänglichen Gebiet liegt das Hauptquartier der Tehrik-i-Taliban Pakistan, das ist ein Zusammenschluss lokaler Extremisten, die in Afghanistan kämpfen, aber immer häufiger auch pakistanische Sicherheitskräfte angreifen. Die Armee will sich mit dem neuen Vorstoß vor allem der ausländischen Kämpfer entledigen, die sich seit Ende der sowjetischen Besatzung im Grenzgebiet festgesetzt haben. Die meisten sind al-Qaida-Unterstützer und stammen aus Usbekistan, Tschetschenien oder arabischen Ländern.
Die Taliban scheinen nach dem Tod ihres Anführers Baitullah Mehsud geschwächt zu sein. Um die Nachfolge Mehsuds war ein blutiger Machtkampf entbrannt. Offenbar hat ihn Hakimullah Mehsud gewonnen; er stammt aus dem berüchtigten Mehsud-Stamm in Süd-Waziristan und gilt als Waffennarr. Zu seinen Konkurrenten zählen Qari Hussain, der für den Nachschub an Selbstmordattentätern verantwortlich ist, und Wali-ur-Rehman, angeblich das wichtigste Verbindungsglied zu al-Qaida.