EURO Auf einen Schlag
Die Bundesregierung plant, die Ausgabe der neuen Euro-Banknoten und Münzen in Deutschland an einem Tag durchzuziehen - ähnlich der deutsch-deutschen Währungsunion 1990. Entsprechende Pläne haben deutsche Ministerialbeamte jetzt in Luxemburg verkündet. Am 1. Januar 2002 - einem Dienstag - soll nach den Bonner Planungen auf einen Schlag die Mark ihre Gültigkeit als gesetzliches Zahlungsmittel verlieren, an den Bankschaltern sollen nur wenige Tage danach sämtliche Mark-Bargeldbestände in Euro umgetauscht werden. Mehrmonatige Übergangsfristen beim Bargeldverkehr wie in anderen EU-Ländern soll es nach den Vorstellungen von Finanz- und Wirtschaftsministerium nicht geben.
Ministerialbeamte erarbeiten derzeit einen Entwurf für ein Währungsgesetz. Darin soll eine Rücknahmepflicht der Banken für die ungültig gewordenen Mark-Noten und -Münzen für bis zu sechs Monate nach der Euro-Einführung festgeschrieben werden. Allerdings steht es den Kreditinstituten frei, ob sie für den Zwangsumtausch und die Umstellung der Konten Extra-Gebühren von ihren Kunden verlangen. Auch der Handel dürfe nicht verpflichtet werden, für eine gewisse Zeit seine Preise in Mark und in Euro auszuzeichnen. Bonn setzt auf die freiwillige Selbstkontrolle der Händler. In Österreich dagegen soll die doppelte Preisangabe Pflicht werden. Damit möchte Wien Umrechnungsbetrügereien und heimliche Preiserhöhungen in der Einführungsphase vermeiden. Konsumentenministerin Barbara Prammer plant, bei Verstößen die Namen der Händler in den Tageszeitungen veröffentlichen zu lassen.