Aufregung über ARD-Mann
An der sowjetisch-persischen Grenze löste eine westliche Rundfunksendung Aufsehen bei der Bevölkerung und Proteste bei Parteifunktionären aus Der Moskauer ARD-Korrespondent Harald Brand hatte nach einer Reise durch die sowjetische Grenzrepublik Turkmenistan im »Weltspiegel« gemeldet: Russisch wird zu Lasten der Landessprache gefördert, vom Erdbeben zerstörte Moscheen werden nicht wieder aufgebaut, Briefwechsel mit Verwandten im Iran ist den Turkmenen verboten. Die Turkmenen hatten von der Brand-Reportage erfahren, weil Zitate daraus -- ohne Brands Genehmigung -- vom Münchner US-Sender »Radio Liberty« nach Sowjet-Asien ausgestrahlt wurden. Eine lokale Parteizeitung warf jetzt Brand vor, er lüge »mit unvorstellbarer Tollkühnheit«, nachdem er »im Auftrag« des für »bestialischen Anti-Sowjetismus« bekannten US-Senders gereist sei.