Ägypten
17 Angeklagte wegen Kirchen-Anschlägen zum Tod verurteilt
2016 und 2017 wurden bei Anschlägen auf Kirchen in Ägypten Dutzende Menschen getötet. Der IS reklamierte die Taten für sich. Nun hat ein Gericht Strafen gegen mehrere Angeklagte verhängt.
Ein Militärgericht in der ägyptischen Hafenstadt Alexandria hat 17 Angeklagte wegen Anschlägen auf Kirchen zum Tod verurteilt. 19 weitere Menschen hätten lebenslange Freiheitsstrafen erhalten, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Mena. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten zur Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gehören.
Bei Anschlägen auf koptische Kirchen waren im Dezember 2016 und 2017 Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Kurz vor Weihnachten 2016 wurde eine Kirche in Kairo angegriffen. Am Palmsonntag 2017 zündete zunächst ein Sprengsatz in einer Kirche in der nordägyptischen Stadt Tanta. Später sprengte sich ein Selbstmordattentäter außerhalb einer Kirche in Alexandria in die Luft. Der IS reklamierte die Taten für sich.
Die IS-Terrormiliz hat sich zu zahlreichen Anschlägen in dem nordafrikanischen Land bekannt. Sie ist vor allem im Norden der Sinai-Halbinsel stark. Christen machen nach Schätzungen rund zehn Prozent der fast hundert Millionen Ägypter aus.