Kirchen-Anschläge in Ägypten 36 Angeklagte zum Tode verurteilt

Mehr als 70 Menschen kamen in Ägypten bei drei Attacken auf die christliche Minderheit ums Leben. Die mutmaßlichen Täter sind nun zur Höchststrafe verurteilt worden.
Die koptische Kirche St. Georg im ägyptischen Tanta

Die koptische Kirche St. Georg im ägyptischen Tanta

Foto: Nariman El-Mofty/ dpa

In Ägypten sind 36 Angeklagte wegen Anschlägen gegen die christliche Minderheit zum Tode verurteilt worden. Ein Militärgericht sah es als erwiesen an, dass die Männer an drei Bombenangriffen auf Kirchen im Dezember 2016 und im April 2017 beteiligt waren.

Allein bei dem Anschlag im April des vergangenen Jahres vor der koptischen Kirche St. Georg im ägyptischen Tanta sind mindestens 25 Menschen getötet und 59 verletzt worden.

Bei den Attacken, die die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) für sich beansprucht hat, starben mehr als 70 Menschen. Den insgesamt 48 Angeklagten, von denen zwölf auf der Flucht sind, wird unter anderem die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen.

Der Großmufti muss das vorläufige Urteil noch bestätigen, seine Entscheidung ist allerdings nicht bindend.

In dem nordafrikanischen Urlaubsland ereignen sich seit dem Sturz der islamistischen Muslimbrüder 2013 immer wieder Anschläge.

Die koptischen Christen machen etwa zehn Prozent der Bevölkerung Ägyptens aus.

cop/dpa
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