Ägyptens Ex-Präsident
Mohamed Morsi zum Tode verurteilt
Der frühere ägyptische Präsident Mohamed Morsi ist wegen Spionage zum Tode verurteilt worden. Er soll sich 2011 mit Hamas und Hisbollah verschworen haben. Jetzt muss die oberste religiöse Autorität des Landes, der Mufti, das Urteil prüfen.
Knapp zwei Jahre nach seinem Sturz durch die Armee hat ein Gericht in Kairo Ägyptens Ex-Präsidenten Mohamed Morsi zum Tode verurteilt. Er soll sich Anfang 2011 mit der palästinensischen Hamas und der libanesischen Hisbollah verschworen haben.
In dem Prozess ging es um Gefängnisausbrüche während der Revolte gegen Morsis Vorgänger Hosni Mubarak. Das Gericht verhängte auch gegen mehr als hundert weitere Angeklagte die Todesstrafe. Das Urteil muss aber erst von der obersten religiösen Autorität des Landes, dem Mufti, bestätigt werden, ehe es vollstreckt werden kann. Laut der Nachrichtenagentur dpa kann dagegen auch noch Berufung eingelegt werden.
Morsi war nach dem Sturz Mubaraks als Kandidat der Muslimbruderschaft zum Präsidenten gewählt worden. Das Militär unter der Führung des heutigen Präsidenten Abdel Fattah el-Sisi entmachtete ihn im Juli 2013 nach Massenprotesten gegen seine Herrschaft.
Seitdem verfolgt der Staat die ägyptischen Muslimbrüder mit großer Härte. Morsi und Tausende weitere Islamisten sitzen in Haft. Das Urteil gegen den Ex-Präsidenten sei politisch, protestierte die Muslimbruderschaft. Die internationale Gemeinschaft müsse einschreiten.