Afghanistan
Erneut vier Verletzte bei Anschlagsserie auf Bundeswehr
Die Bundeswehr scheint zunehmend ins Fadenkreuz der Taliban zu geraten: Bei einem erneuten Anschlag auf Bundeswehrsoldaten im Norden Afghanistans wurden vier von ihnen verletzt. Erst am Sonntag hatte es Bundeswehrverletzte nach einem Anschlag gegeben.
Bundeswehrfahrzeug nach Anschlag: Im Fadenkreuz der Taliban?
Foto: AP
Hamburg - Diesmal war es eine Sprengfalle: Auf Soldaten der Bundeswehr in Afghanistan ist am Montag erneut ein Anschlag verübt worden. Bei dem Vorfall am Rande der nordafghanischen Stadt Faisabad seien am Nachmittag (Ortszeit) vier Soldaten leicht verletzt worden, teilte die Bundeswehr auf ihrer Internet-Seite mit. Sie seien zur medizinischen Versorgung in die Basis des Wiederaufbauteams (PRT) in Faisabad gebracht worden.
Als die Bundeswehrpatrouille in die Sprengfalle geriet, wurden den Angaben zufolge auch afghanische Zivilisten "getroffen".
Bei dem Anschlag am Sonntag war die deutsche Patrouille mit einem sogenannten improvised explosive device - einem selbstgebastelten Sprengsatz - angegriffen worden. Bei dem Anschlag wurde ein afghanischer Zivilist getötet, zwölf weitere Zivilisten wurden nach Behördenangaben verletzt, unter ihnen auch Kinder.
Die am Sonntag verletzten Soldaten seien im nordhessischen Frankenberg stationiert, meldete der Hessische Rundfunk am Montag ohne genauere Quellenangabe. In Frankenberg ist ein Bataillon der hochspezialisierten Elektronischen Kampfführung (Eloka) stationiert, die oft in Krisengebieten zum Einsatz kommt. Der schwerverletzte Soldat war am Montag bereits auf dem Rückflug in die Heimat.
Wie ein Sprecher des Sanitätsführungskommandos in Koblenz auf Anfrage mitteilte, soll das Lazarettflugzeug mit dem Verletzten an Bord um Mitternacht auf dem militärischen Teil des Köln/Bonner Flughafens landen. Eine Transallmaschine hatte ihn zunächst zum Luftwaffenstützpunkt Termez in Usbekistan geflogen. Dort wurde der Mann, für den keine Lebensgefahr besteht, in den Airbus "MedEvac" gebracht. Das Flugzeug ist mit medizinischer Hightech-Ausrüstung ausgestattet. Der bei dem Sprengstoffanschlag auf einen Konvoi der Bundeswehr leicht verletzte Soldat blieb in Afghanistan.