Al-Qaida im Visier Obama und Brown planen Anti-Terror-Einheit im Jemen

London - Der zunehmende Einfluss von im Jemen besorgt Politiker weltweit. Die USA und Großbritannien wollen nun eine polizeiliche Anti-Terror-Einheit in dem arabischen Land finanzieren. Darauf haben sich laut Downing Street US-Präsident und der britische Premierminister nach dem vereitelten Anschlag auf eine US-Passagiermaschine in Detroit verständigt. Auch bei der Unterstützung der jemenitischen Küstenwache wollen beide Länder zusammenarbeiten.
Obama und Brown sind sich überdies einig, dass in Somalia mehr Friedenssicherungstruppen eingesetzt werden müssen und wollen im Uno-Sicherheitsrat dafür eintreten. Derzeit sind etwa 5300 Soldaten der Mission der Afrikanischen Union in dem nordostafrikanischen Land stationiert. Zudem wollen die USA und Großbritannien ihre Kooperation im Kampf gegen die sich abzeichnende terroristische Bedrohung aus den beiden Ländern intensivieren.
US-Medien berichteten am Samstag, Top-General David Petraeus sei zu einem Gespräch mit dem jemenitischen Präsidenten Ali Abdallah Saleh nach Sanaa geflogen. Bei dem Treffen sei es vor allem um verstärkte Zusammenarbeit im Anti-Terror-Kampf gegangen. Dabei habe Saleh weitere Hilfe seines Landes für amerikanische Anti-Terror-Aktionen angeboten, berichtete der TV-Sender CNN unter Berufung auf US-Regierungskreise.
Dem US-Fernsehsender CBS zufolge wurden bereits Angriffe auf mutmaßliche Qaida-Stellungen im Jemen unter Führung der USA mit Unterstützung der jemenitischen Regierung durchgeführt. Der Sender berief sich bei dem Bericht auf den "US-Experten für Sondereinsätze und Ausbilder jemenitischer Offiziere", Sebastian Gorka. Demnach gab es Angriffe mit Marschflugkörpern, die mit Angriffen militärischer Einheiten am Boden kombiniert waren.
Wie am Samstag aus jemenitischen Sicherheitskreisen verlautete, wurden zudem zusätzliche Truppen in die östlichen Provinzen al-Baida, Abian und Tschabwa entsandt, um dort gegen "Qaida-Elemente" zu kämpfen.
Erst am Freitag hatte Brown angekündigt, die Terrorgefahren aus dem Jemen zum Thema einer internationalen Konferenz in London machen zu wollen.Die Konferenz mit wichtigen Bündnispartnern, darunter die USA und die Europäische Union (EU), soll am 28. Januar in London stattfinden. Der Jemen war zuletzt ins internationale Rampenlicht geraten, weil der verhinderte nigerianische Flugzeugattentäter vom Terrornetzwerk al-Qaida im Jemen ausgerüstet und instruiert worden sein soll.
In seiner wöchentlichen Radioansprache machte Obama das Terrornetzwerk klar für den Anschlag verantwortlich. Umar Faruk Abdulmutallab sei in den Jemen gereist und habe sich dort offenbar al-Qaida-Terroristen angeschlossen. Diese "haben ihn ausgebildet, mit diesem Sprengstoff ausgestattet und ihn angewiesen, das Flugzeug mit Ziel Amerika anzugreifen", sagte Obama.
Regierung in Sanaa begrüßt internationale Unterstützung
Washington werde seine Zusammenarbeit mit dem verstärken, kündigte der Präsident an. Die Sicherheitskräfte sollten besser ausgestattet und ausgebildet und Geheimdienstinformationen geteilt werden. Die USA haben das Land im Rahmen des Anti-Terror-Programms im vergangenen Jahr mit 67 Millionen Dollar unterstützt. Nur Pakistan erhielt mit 112 Millionen Dollar mehr Geld.
Die Regierung in Sanaa versprach am Samstag, selbst mehr gegen den islamistischen Terror zu unternehmen. "Der Jemen wird niemals Terroristen und Dschihadisten auf seinem Boden tolerieren", erklärte der jemenitische Außenminister Abu Bakr al-Kirbi laut einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Saba.
Regierungskreise in Sanaa begrüßten den Vorstoß des britischen Premiers für eine internationale Konferenz. Brown sei "auf dem richtigen Weg, wenn er internationale Unterstützung für die Entwicklung, Armutsbekämpfung und für Anti-Terror-Maßnahmen im Jemen mobilisiert", zitierte Saba eine entsprechende Quelle.