Angriff auf Hotel Palestine Spanien stellt Haftbefehl gegen drei GIs aus
Madrid - Die Bilder gingen live um die Welt. US-Panzer rücken in die Innenstadt Bagdads vor - gefilmt von mehreren Kamerateams, die sich ins Hotel Palestine zurückgezogen hatten. Plötzlich dreht sich die Kanone eines Tanks, zielt auf das Hotel und feuert. Ein Knall, Feuer, Rauch, Glas splittert, Menschen schreien.
Beim Einschlag der Granate im 15. Stock des Gebäudes waren der damals 37-jährige spanische Kameramann José Couso und der ukrainische Reuters-Kameramann Taras Protsyuk getötet worden.
Die US-Soldaten würden beschuldigt, in dem Panzer gewesen zu sein, der im April 2003 das vor allem von Ausländern bewohnte Hotel Palestine beschoss, hieß es heute aus Justizkreisen in Madrid. Der Richter begründete die Ausstellung der internationalen Haftbefehle mit der fehlenden Kooperation der US-Behörden in dem Fall. Die Festnahme der Beschuldigten solle deren Anwesenheit bei dem von den spanischen Justizbehörden angestrengten Prozess gewährleisten, hieß es.
Der damalige US-Außenminister Colin Powell hatte erklärt, die Besatzung des Panzers habe erst gefeuert, nachdem sie selbst unter Beschuss geraten sei.