Anklage US-Offiziere quälten irakischen General zu Tode
Washington - Zunächst hatte das US-Militär mitgeteilt, der irakische General Abed Hamed Mowhoush sei im vergangenen November vermutlich eines natürlichen Todes gestorben. Aber als die Misshandlungen im berüchtigten Gefängnis Abu Ghureib bekannt wurden, wurde der Tod des 57-jährigen Irakers neu untersucht.
Jetzt droht den amerikanischen Offizieren Jefferson Williams, Lewis Welshofer jr., William Sommer und Jerry Loper eine lebenslange Haftstrafe ohne die Chance auf eine vorzeitige Entlassung.
Die US-Armee schwieg zunächst über Details der Tat. Die Zeitung "Denver Post" berichtete jedoch, die Offiziere hätten den irakischen General beim Verhör in der Stadt al-Kaim nahe der syrischen Grenze zu Tode gequält. Ihnen wird vorgeworfen, Mowhoush, einen Generalmajor der Luftverteidigung, mit dem Kopf zuerst in einen Schlafsack gesteckt zu haben. Während der Befragung hätten Welshofer und Williams den Iraker dann von seinem Rücken auf die Brust gerollt. Einer der Männer habe sich außerdem auf seinen Brustkorb gesetzt. Daraufhin sei der Iraker erstickt.
Mowhoush, Mitglied der Republikanischen Garde, wurde damals vorgeworfen, Anschläge auf die US-Truppen finanziert zu haben. Er war den Amerikanern bei einer Razzia in al-Kaim in die Hände gefallen.
Die angeklagten Soldaten sind zurzeit noch auf freiem Fuß. Sie gehörten zum 3. bewaffneten Kavallerieregiment, das in Fort Carson stationiert im US-Bundesstaat Colorado stationiert ist. Inzwischen sind sie aus dem Irak in die USA zurückgekehrt und verrichten weiter ihren Dienst.