Annäherung in Nahost Scharon und Abbas zu Treffen bereit

Nach dem Tode Jassir Arafats gehen Israelis und Palästinenser vorsichtig aufeinander zu. Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon und PLO-Chef Mahmud Abbas haben sich zu einem Treffen bereit erklärt.

Jerusalem - "Wenn sie sich mit mir treffen wollen, dann werden wir uns treffen", sagte Scharon in einem Interview des Magazins "Newsweek". In einem separaten Interview im selben Magazin wurde Abbas mit den Worten zitiert: "Nach den Wahlen bin ich bereit, mich jederzeit mit Scharon zu treffen". Hinter den Kulissen gibt es bereits direkte Kontakte zwischen den Büros von Abbas und Scharon.

Die Palästinenser-Organisation Fatah hatte Abbas zum Kandidaten für die Wahl des Nachfolgers des verstorbenen Präsidenten Jassir Arafat ernannt. Die Wahl des neuen Palästinenser-Präsidenten ist für den 9. Januar vorgesehen. Arafat war am 11. November nach schwerer Krankheit in einem Militärkrankenhaus bei Paris gestorben.

Die Palästinenser haben nach eigenen Angaben die berüchtigten "Todesschwadrone" im Gazastreifen aufgelöst und damit einen ersten Schritt zu einer Reform in diesem Bereich eingeleitet. Der ranghohe Sicherheitsvertreter Raschid Abu Schbak sagte, die 70 Mitglieder der Sicherheitsgruppe für Schutz und Sicherheit seien anderen Bereichen zugeordnet worden.

Die Bewohner der Region hatten die Gruppe als "Todesschwadrone" bezeichnete, weil sie für Angst und Schrecken unter der Zivilbevölkerung gesorgt hatten. Menschenrechtsgruppen hatten das Vorgehen der Patrouillen scharf kritisiert. "Die Abteilung für Schutz und Sicherheit ist zum Ziel von Zweifeln und Vorwürfen geworden", sagte Abu Schbak. "Wir sind bemüht, die Rechte der Zivilbevölkerung zu schützen", fügte er hinzu.

Die Truppe hatte sich zahlreiche Schießereien mit anderen bewaffneten Gruppen geliefert und wird für Verbrechen an der Zivilbevölkerung verantwortlich gemacht. Ein Vertreter einer Menschenrechtsgruppe im Gaza-Streifen bezeichnete die Auflösung als positiven Schritt, die Mitglieder müssten jedoch vor Gericht gestellt werden.

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