Arnold Schwarzenegger, ehemaliger republikanischer Gouverneur Kaliforniens:
»Ich bin in Österreich aufgewachsen und mir ist die Kristallnacht sehr gegenwärtig. Es war eine Nacht der Gewalt gegen die Juden im Jahr 1938, durch Anhänger der Nazis, vergleichbar mit den Proud Boys. Am Mittwoch war hier in den USA der Kristalltag. Das zerbrochene Glas war in den Fenstern des US-Kapitols. Aber der Mob hat nicht nur die Fenster des Kapitols zerbrochen, sondern auch die Werte, die wir für selbstverständlich hielten. Sie haben nicht nur die Türen des Hauses der amerikanischen Demokratie zerstört. Sie haben die Prinzipien, auf denen unser Land gegründet wurde, mit Füßen getreten. Ich bin in den Ruinen eines Landes aufgewachsen, das unter dem Verlust seiner Demokratie litt. Ich wurde im Jahr 1947 geboren, zwei Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Während ich aufwuchs, war ich umgeben von gebrochenen Männern, die ihre Schuld oder ihre Beteiligung am schlimmsten Regime der Geschichte in Alkohol ertränken wollten. Nicht alle von ihnen waren fanatische Antisemiten und Nazis. Viele haben einfach mitgemacht, nach und nach. Sie waren die Menschen nebenan.
Ich habe das nie so öffentlich gesagt, weil es eine schmerzhafte Erinnerung ist, aber mein Vater ist ein- oder zweimal die Woche betrunken nach Hause gekommen, hat geschrien, uns geschlagen und meine Mutter in Angst versetzt. Ich habe ihn nicht verantwortlich gemacht, weil unser Nachbar es mit seiner Familie genauso gemacht hat, genauso wie dessen Nachbar. Ich habe es mit eigenen Ohren gehört und mit eigenen Augen gesehen: Sie hatten körperliche Schmerzen wegen des Schrapnells in ihren Körpern und sie litten emotional an dem, was sie gesehen und getan haben.
Präsident Trump hat versucht, die Ergebnisse einer fairen Wahl zu kippen. Er hat einen Coup versucht, indem er Menschen mit Lügen in die Irre geführt hat. Mein Vater und unsere Nachbarn wurden auch mit Lügen in die Irre geführt. Und ich weiß, wohin solche Lügen führen. Präsident Trump ist ein gescheiterter Anführer. Er wird als schlechtester Präsident in die Geschichte eingehen. Das Gute ist, dass er bald so irrelevant sein wird wie ein alter Tweet. In den vergangenen paar Tagen haben mich Freunde von überall auf der Welt angerufen. Sie waren verzweifelt und haben sich Sorgen gemacht um uns als Nation. Eine Frau hat Amerika beweint, wundervolle Tränen voll von Idealismus darüber, was Amerika sein sollte. Diese Tränen sollten uns daran erinnern, was Amerika für die Welt bedeutet.
Jetzt schaut euch dieses Schwert an. Es ist das Conan-Schwert. Und mit Schwertern ist es so: Je mehr man es härtet, desto stärker wird es. Je mehr man es mit dem Hammer schlägt und es mit Feuer erhitzt und dann in kaltes Wasser hält und dann wieder schlägt und ins Feuer und ins Wasser hält – je mehr man das macht, desto stärker wird es. Unsere Demokratie ist wie der Stahl dieses Schwerts. Je mehr sie strapaziert wird, desto stärker wird sie. Unsere Demokratie wurde durch Kriege, Ungerechtigkeiten und Revolten strapaziert. Ich glaube, dass wir – so krisengeschüttelt wir nach den vergangenen Tagen sind – stärker aus dieser Sache herausgehen, weil wir jetzt verstehen, was wir verlieren können. Natürlich brauchen wir Reformen, damit das nie wieder passiert. Wir müssen diejenigen zur Verantwortung ziehen, die uns an diesen unverzeihbaren Punkt gebracht haben. Und wir müssen über uns selbst hinausschauen, über unsere parteilichen Meinungsverschiedenheiten, und unsere Demokratie an die erste Stelle setzen. An den designierten Präsidenten Biden: Wir stehen Ihnen bei, heute, morgen und für immer, um unsere Demokratie vor denen zu verteidigen, die sie gefährden.«