Griechenland Zwei Mitglieder von Neonazi-Partei vor Büro in Athen erschossen
Athen - Zwei Menschen sind nach Medienberichten am Freitagabend in Athen auf offener Straße erschossen worden. Der Zwischenfall ereignete sich vor den Büros der Neonazi-Partei "Goldene Morgenröte" in der Athener Vorstadt Irakleion, berichteten Reporter im griechischen Radio. Ein Polizeioffizier bestätigte der Nachrichtenagentur dpa den schweren Zwischenfall. Einzelheiten wollte er jedoch nicht sagen.
Augenzeugen berichten, die Täter seien auf einem Motorrad gekommen und hätten mehrere Schüsse mit einer Kalaschnikow abgefeuert. Anschließend seien sie geflüchtet. Über die Identität der Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Es war auch zunächst unklar, ob der Vorfall einen politischen Hintergrund hat.
Die Partei "Goldene Morgenröte" bestätigte auf ihrer Internetseite, dass zwei Griechen vor den Büros der Partei getötet worden seien. Ein Dritter sei schwer verletzt worden. "Sie waren Mitglieder der Partei", sagte der Abgeordnete der "Goldenen Morgenröte" Ilias Panagiotaros im griechischen Radio.
Mitte September hatte ein mutmaßliches Mitglied der "Goldenen Morgenröte" einen linken Rapper in der Hafenstadt Piräus mit Messerstichen getötet. Gegen sechs Abgeordnete der rechtsextremen Partei laufen seit September Ermittlungen wegen Bildung einer "kriminellen Organisation". Der Parteivorsitzende Nikos Michaloliakos, sein Stellvertreter Christos Pappas und ein weiterer Abgeordneter sitzen derzeit in Untersuchungshaft.