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Krawalle in Sanaa Demonstranten stürmen US-Botschaft im Jemen

Die Übergriffe auf US-Vertretungen gehen weiter: Auch die Botschaft im Jemen wurde von einer Gruppe Demonstranten gestürmt. Die Polizei habe Warnschüsse abgegeben, berichtet ein Korrespondent. Es soll zahlreiche Verletzte gegeben haben.

Sanaa - Die Wut über einen angeblich islamfeindlichen Film kocht weiter hoch. Demonstranten haben am Donnerstag die US-Botschaft in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa gestürmt. Die Polizei habe Warnschüsse abgegeben, um die Menschenmenge zu vertreiben, berichtete ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP.

Lokale Medien berichteten, es habe Verletzte gegeben, als die Wachleute die Protestierenden zurückdrängten. Laut den Berichten hätten die Demonstranten zunächst die Scheiben an den Wachposten vor dem Botschaftsgebäude eingeschlagen, bevor sie das Haupttor durchbrachen.

Bilder des TV-Senders al-Dschasira zeigen Männer, die auf der Schutzmauer der Botschaft herumspringen. Eine US-Flagge soll von den Männern auf dem Gelände verbrannt worden sein. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP gelang es den Eindringlingen aber nicht, das Gebäude selbst zu erstürmen.

Seit Dienstag gibt es in zahlreichen Ländern Proteste gegen den US-Film, in dem der Prophet Mohammed verunglimpft wird, dabei kam es in Libyen und Ägypten zu blutigen Ausschreitungen. Der US-Botschafter in Libyen kam dabei ums Leben.

Gewalt in Kairo, Demo in Teheran

In Kairo kam es am Donnerstag nahe der US-Botschaft wieder zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Dabei seien laut al-Dschasira mehrere Menschen verletzt worden.

Die Proteste gegen den Film haben auch auf den Iran übergegriffen. Rund 500 Islamisten protestierten am Donnerstag in Teheran und forderten lautstark den Tod des Filmemachers. Die Demonstranten versammelten sich vor der Schweizer Botschaft, die die Interessen der USA im Iran vertritt. Sie riefen "Tod den USA" und "Tod für Israel". Hunderte Wachleute hielten die Iraner davor zurück, die Botschaft zu stürmen.

jok/AP/Reuters/AFP
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