Bangladesch
Islamistische Demonstranten fordern Krieg gegen Burma
In Burma gelten sie als staatenlos und werden vertrieben. Im Nachbarland Bangladesch ergreifen nun Islamisten Partei für die Minderheit der Rohingya. Dabei fordern sie ihre Regierung auf, "das Problem durch Krieg zu lösen".
Angesichts der Gewalt gegen die muslimische Minderheit der Rohingya in Burma haben Tausende Demonstranten im benachbarten Bangladesch die Regierung zum Krieg gegen Burma aufgefordert. Nach Polizeiangaben demonstrierten mindestens 15.000 Anhänger islamistischer Gruppen in der Hauptstadt Dhaka. Sie warfen der Regierung in Burma Völkermord an den Rohingya vor.
"Wir rufen die Regierung von Bangladesch auf, dieses Problem durch Krieg zu lösen", sagte ein Sprecher der islamistischen Hefazat-e-Islam bei der Demonstration in Dhaka: "Die Zeit ist reif." Die Regierung von Burma verübe Völkermord an den Rohingya, das Volk von Bangladesch müsse den Rohingya zur Seite stehen.
Der seit Jahren andauernde Konflikt in Burmas Bundesstaat Rakhine war Ende August eskaliert, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten angegriffen und Dutzende Sicherheitskräfte getötet hatten. Das Militär reagierte mit brutaler Gegengewalt. Hunderte Menschen wurden umgebracht, ihre Häuser niedergebrannt. Fast 400.000 Rohingya flohen seither ins mehrheitlich muslimische Nachbarland Bangladesch.
Suu Kyi steht weiter in der Kritik
Die Rohingya gelten als eine der am meisten verfolgten Minderheiten der Welt. Weite Teile der buddhistischen Mehrheit in Burma betrachten sie als illegale Einwanderer aus Bangladesch, obwohl viele Rohingya schon seit Generationen in dem Land leben. Ein Gesetz aus dem Jahre 1982 erklärte sie offiziell für staatenlos.
Der republikanische Mehrheitsführer im US-Senat McConnell nahm Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi gegen internationale Kritik in Schutz. Sie habe in einem Telefonat betont, dass sie sich für humanitäre Hilfe für die Rohingya einsetze, sagte er.
Suu Kyi steht wegen ihres Schweigens zum Vorgehen der Armee gegen die Rohingya international in der Kritik. Der UN-Sicherheitsrat wirft den Streitkräften "übermäßige Gewalt" gegen die Minderheit im Bundesstaat Rakhine vor, Menschenrechtskommissar Zeid Ra'ad Al Hussein und UN-Generalsekretär Antonio Guterres sprechen von "ethnischen Säuberungen".