Vor drohender Aberkennung Assad gibt Ehrenlegion-Orden an Frankreich zurück
Im Jahr 2001 verlieh Frankreich eine hohe Auszeichnung an Baschar al-Assad. Nun sollte sie aberkannt werden - und der syrische Machthaber inszeniert seinerseits die Rückgabe an den "Sklaven der USA".
Syriens Machthaber Baschar al-Assad hat einen hohen Orden an Frankreich zurückgegeben - und ist damit der offiziellen Aberkennung zuvorgekommen. Ein Vertreter des syrischen Außenministeriums lieferte das Großkreuz des Verdienstordens der Ehrenlegion in der rumänischen Botschaft in Damaskus ab, die dort die Interessen Frankreichs vertritt. Via Facebook veröffentlichte das Präsidialamt in Damaskus ein Bild der Rückgabe, im Hintergrund hängt ein Foto Assads.
Das Präsidialamt begründete den Verzicht auf die Ehrung mit der Beteiligung Frankreichs an dem Raketenangriff gegen Syrien am vergangenen Wochenende an der Seite der USA und Großbritanniens. Assad "betrachte es nicht als Ehre, eine Auszeichnung eines Landes zu tragen, das ein Sklave der USA ist", heißt es in der Erklärung.
Im Jahr 2001 hatte der damalige französische Präsident Jacques Chirac den Orden an Assad verliehen. Der hatte damals gerade die Nachfolge seines verstorbenen Vaters Hafis al-Assad angetreten. Am Montag bestätigte der Élysée-Palast, dass ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden sei, um Assad die hohe französische Auszeichnung abzuerkennen.
Die Ehrenlegion wurde 1802 von Napoleon geschaffen und ist die höchste Auszeichnung Frankreichs. Sie hat rund 93.000 Mitglieder. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Frankreich mit der Auszeichnung ausländische Spitzenpolitiker ehrt. Im Gegensatz zu Franzosen werden sie damit aber nicht zu Mitgliedern der Ehrenlegion.
aar/dpa/AFP