Attentate von Paris
Wohnungen in Belgien durchsucht - mehrere Festnahmen
In Brüssel hat es mehrere Festnahmen im Zusammenhang mit den Anschlägen in Paris gegeben. Das bestätigte der Justizminister. Ein Kfz-Kennzeichen führte die Ermittler offenbar auf die Spur.
Polizeieinsatz in Brüssel: Mehrere Festnahmen in Molenbeek
Foto: HENDRIK DEVRIENDT/ AFP
Die Polizei in Brüssel hat nach Angaben des Justizministers Koen Geens mehrere Personen im Zusammengang mit den Attentaten in Paris festgenommen. Der Politiker sagte dem belgischen TV-Sender VRT, dass die Festnahmen im Zusammenhang mit einem Auto mit belgischem Kennzeichen stünden, das am Freitag in der Nähe der Bataclan-Konzerthalle in Paris gesehen worden war.
Laut Geens habe es sich dabei um einen Mietwagen gehandelt. Die Polizei habe daraufhin mehrere Durchsuchungen in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek durchgeführt, um den Mieter des Autos ausfindig zu machen. Die Nachrichtenagentur Belga berichtete, dass dabei schwer bewaffnete Polizisten beteiligt waren.
Am Samstag hatten die französischen Ermittler erklärt, dass sie nicht ausschließen könnten, dass noch Attentäter auf der Flucht seien. Zudem ist auch noch ungeklärt, ob die Angreifer Komplizen hatten. Bei den Anschlägen in Paris waren mindestens 128 Menschen getötet worden. Zudem gibt es rund 250 Verletzte, Dutzende von ihnen schweben in Lebensgefahr. Augenzeugen hatten von einem Auto mit belgischem Kennzeichen berichtet, das mit den Taten in Verbindung stehen könnte.
Auch auf den Londoner Flughafen Gatwick hatte es am Samstag eine Festnahme gegeben. Dabei hatte es sich laut britischer Polizei um einen Franzosen gehandelt, der eine Schusswaffe bei sich führte. Zuvor hatte die Polizei einen Terminal des Flughafens nach dem Fund eines verdächtigen Gepäckstücks geräumt.
Angesichts der Attentate bekam auch eine Festnahme in Bayern eine neue Bedeutung: Am 5. November war bei einer Personenkontrolle an der A8 ein Verdächtiger festgenommen worden. In seinem Auto hatte die Polizei mehrere Waffen gefunden. Nach Angaben der Ermittler handelte es sich dabei um Kalaschnikow-Gewehre, Pistolen, Revolver, Handgranaten und Sprengstoff. Es besteht der Verdacht, dass der 51-Jährige womöglich auf dem Weg nach Frankreich war. Die deutschen Ermittler nahmen Kontakt mit den französischen auf.