Region Berg-Karabach
Tote bei Gefechten zwischen Armenien und Aserbaidschan
Armenische und aserbaidschanische Soldaten haben sich erneut Gefechte um die Region Berg-Karabach geliefert, es gab mehrere Tote. Beide Staaten warfen sich vor, "Spionagetrupps" in die Region gesendet zu haben.
Eriwan - Im Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Berg-Karabach sind bei Gefechten an der Grenze mehrere Menschen getötet worden. Vertreter der Verteidigungsministerien beider Länder bestätigten die Kämpfe, machten aber widersprüchliche Angaben zur Zahl der Todesopfer.
Die armenische Regierung bestreitet, dass Aserbaidschan einen Anspruch auf die international nicht anerkannte Zwergrepublik Berg-Karabach an der Südgrenze der beiden Staaten hat.
Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium teilte mit, "Späh- und Sabotagekommandos" aus Armenien hätten in der Nacht zu Freitag versucht, auf das Territorium Aserbaidschans vorzudringen. Bei den folgenden "intensiven Schusswechseln" seien die Armenier zurückgeschlagen worden. Es habe jedoch Tote auf beiden Seiten gegeben.
Erst am Donnerstag zwei Soldaten getötet
Die regierungsnahe aserbaidschanische Nachrichtenagentur APA berichtete, acht Soldaten Aserbaidschans seien getötet worden. Eine offizielle Bestätigung der Zahl gab es nicht.
Ein Vertreter des armenischen Verteidigungsministeriums teilte die gegenteilige Version mit. Er sagte, "Sabotage-Gruppen" aus Aserbaidschan hätten versucht, auf das Territorium von Berg-Karabach und Armenien vorzudringen. Die armenische Armee habe daraufhin 14 aserbaidschanische Kämpfer getötet und viele weitere verletzt. Armenische Soldaten kamen demnach nicht zu Schaden.
Erst am Donnerstag waren zwei aserbaidschanische Soldaten an der Grenze zu Berg-Karabach getötet worden. Aserbaidschan warf Armenien daraufhin vor, den geltenden Waffenstillstand zu verletzen.
Die mehrheitlich armenische Region Berg-Karabach war zur Zeit der der Sowjetunion der Teilrepublik Aserbaidschan zugeschlagen worden. Die Forderung nach einer Rückgabe an Armenien führte 1988 zum Krieg, in dem bis zum Waffenstillstand 1994 rund 30.000 Menschen getötet und Hunderttausende vertrieben wurden. Berg-Karabach erklärte im Zuge des Konflikts seine Unabhängigkeit, wird aber nicht einmal von Armenien offiziell anerkannt. Im vergangenen Jahr wurden an der Grenze beider Länder fast 20 Soldaten getötet.