Berlusconi über Obama "Jung, hübsch und gebräunt"
Moskau/Rom - Hielt er es für einen lustigen Scherz? Silvio Berlusconi hat mit einem bizarren Lob für den künftigen US-Präsidenten Barack Obama Empörung bei der italienischen Opposition ausgelöst.
Obama sei "jung, hübsch und gebräunt", sagte Berlusconi am Donnerstag bei einem Besuch in Moskau über den schwarzen US-Politiker. Gleichzeitig warnte der italienische Ministerpräsident Obama vor den überhöhten Erwartungen aus der ganzen Welt an ihn. Er werde "fast als ein Messias" angesehen. "Es gibt viele Hoffnungen, die er nicht enttäuschen sollte", sagte Berlusconi bei dem Treffen mit dem russischen Präsidenten Dmitrij Medwedew.
Berlusconi müsse sich "sofort" entschuldigen, sagte die Nummer zwei der linksbürgerlichen Demokratischen Partei, Dario Franceschini. "Er vergisst, dass seine Aussagen das Image unserer Landes in der Welt in Frage stellen." Berlusconis Aussage könne auch als Beleidigung verstanden werden. Niemals sei ein italienischer Regierungschef so tief gefallen, sagte Massimo Donadi von der Wertepartei.
Berlusconi ist auf dem diplomatischen Parkett schon mehrmals durch unkonventionelle Äußerungen aufgefallen. So deutete er 2005 an, der finnischen Präsidentin Tarja Halonen den Hof gemacht zu haben, damit sie Italien in der EU in einer bestimmten Frage unterstütze. "Ich musste all meine Playboytricks nutzen, obwohl ich sie eine Zeit lang nicht mehr angewendet habe." Die finnische Regierung bestellte daraufhin den italienischen Botschafter ein und forderte eine Klarstellung.
hen/AFP/Reuters