Ermittlungen wegen Bestechung Franzosen lehnen Rückkehr Sarkozys in die Politik ab

Der Bestechungsverdacht gegen Nicolas Sarkozy wiegt schwer: Laut einer Umfrage lehnt eine große Mehrheit der Franzosen ein Comeback des Ex-Präsidenten in die Politik ab. Die Sozialisten werfen ihm vor, die Regierung zu beleidigen.
Frankreichs ehemaliger Präsident Sarkozy: "Übel mitgespielt"

Frankreichs ehemaliger Präsident Sarkozy: "Übel mitgespielt"

Foto: AP

Paris - Nicolas Sarkozy wollte sich eine Rückkehr in die Politik offenhalten, im August oder September sollte es eine Entscheidung geben. Nun haben die Wähler ihre Meinung kundgetan: Fast zwei Drittel der Franzosen lehnen eine Rückkehr des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy ins politische Geschäft ab.

65 Prozent sprachen sich in einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Instituts CSA für den Sender BFMTV gegen solche Pläne aus, nur 33 Prozent dafür. Unter den Anhängern von Sarkozys konservativer UMP wünschten sich allerdings 72 Prozent eine Rückkehr ihres ehemaligen Chefs.

Gegen den Ex-Präsidenten laufen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen unter anderem wegen des Verdachts der Korruption. Sarkozy bestreitet die Anschuldigungen, in einem Interview hatte er von einer "politischen Instrumentalisierung" der Justiz gesprochen.

Diese Äußerungen kritisierten seine politischen Gegner scharf. Sarkozy habe der Justiz des Landes mit seinen Vorwürfen der Parteilichkeit "übel mitgespielt", sagte Parlamentspräsident Claude Bartolone. "Wenn man früherer Staatschef ist, dann macht man die Republik und eine ihrer Institutionen nicht herunter."

Sozialistenchef Jean-Christophe Cambadélis sagte, die Unschuldsvermutung gebe Sarkozy nicht zugleich das Recht, Richter, die Regierung und Staatschef François Hollande zu "beleidigen". Sarkozy habe versucht, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von den Korruptionsvorwürfen gegen ihn abzulenken.

kes/dpa
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