Bestechungsverdacht
US-Abgeordneter versteckt Schmiergeld im Kühlschrank
Das FBI verdächtigt den demokratischen Abgeordneten William Jefferson aus New Orleans, ein Bestechungsgeld von 100.000 US-Dollar angenommen zu haben. Einen Großteil des Geldes fanden FBI-Agenten bei Jefferson zu Hause versteckt in seinem Kühlschrank.
Washington Laut einem Gerichtsdokument, das am Sonntag öffentlich wurde, soll Jefferson das Geld von einem FBI-Informanten erhalten haben. Dieses Treffen im Juli vergangenen Jahres wurde vom FBI aufgezeichnet. Denn Jefferson wird wegen Korruptionsverdachts schon länger überwacht. Er soll einem nigerianischen Unternehmen bei einem Internetgeschäft geholfen haben, bislang versicherte Jefferson seine Unschuld.
Doch das gestern veröffentlichte Dokument belastet ihn schwer: Demzufolge filmte das FBI Jefferson, als er auf einem Parkplatz eine braune Ledertasche mit 100.000 US-Dollar entgegennahm. Mit dem Geld habe Jefferson angeblich einen hohen nigerianischen Beamten bestechen wollen, damit dieser ein US-Unternehmen bei Geschäften in Nigeria unterstützt. Im Dokument ist der Name des Empfängers zwar geschwärzt. Es gebe aber Hinweise darauf, dass es sich um den nigerianischen Vizepräsidenten Atiku Abubakar handele, schreibt die Nachrichtenagentur AP. Abubakars Haus sei im Zuge der Ermittlungen gegen Jefferson durchsucht worden.
Auch Jeffersons Haus in Washington wurde durchsucht. FBI-Agenten stellten hier bereits im August 2005 etwa 90.000 US-Dollar des Schmiergeldes sicher. Das Geld ist sei in Bündeln in Plastikdosen und Aluminiumfolie verpackt und im Tiefkühler eingefroren gewesen.
Bevor das Gerichtspapier am Sonntag öffentlich wurde, durchsuchte das FBI 18 Stunden lang das Washingtoner Büro von Jefferson. Robert Tout, Anwalt des Abgeordneten, sagte gestern, dies sei Teil einer PR-Kampagne und der Versuch Jefferson zu verunglimpfen. Das veröffentlichte Dokument sei nur ein Teil der Geschichte.
abi/Reuters/AP
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