Desto näher der Jahrestag der Anschläge von New York rückt, umso unruhiger wird die Lage in Afghanistan. Am Sonntag explodierte in einem Video-Kino eine Bombe. Bei dem Anschlag wurden mehrere Menschen schwer verletzt.
Kabul - Das Kleinkino in Khost wurde bei dem Anschlag am Sonntag völlig zerstört. Zur Tatzeit war das Kino voll besetzt. Über die Täter herrschten bei den Behörden noch Zweifel. "Es war ein unmenschlicher Akt.
Die Taliban und El Kaida könnten dahinterstecken", sagte Mohammed Khan Gurbus von der Provinzregierung.
Bereits am Donnerstag hatten Terroristen auf einer Marktstraße in der Hauptstadt Kabul eine Autobombe gezündet. Dabei waren 26 Menschen getötet worden. Kurz darauf hatten Unbekannte ein Attentat auf den afghanischen Präsidenten Hamid Karzai versucht und wurden getötet. Seitdem sind die Sicherheitsmaßnahmen für den Präsidenten hoch gefahren worden. Die internationale Schutztruppe ISAF befürchtet in den kommenden Tagen eine Eskalation der Gewalt.
Nicht der erste Anschlag
Die Läden in Khost waren in den vergangenen Monaten schon häufig Ziel von Anschlägen. Unter den Taliban waren Musik, Fernsehen und Videos verboten. Die Läden in der Straße sollen auch pornografische Videos
zeigen und verkaufen. In der gleichnamigen Provinz Khost in der Grenzregion zu Afghanistan halten sich vermutlich noch Taliban- und El Kaida-Kämpfer versteckt.
Wie wenig die Regierung die Provinz unter Kontrolle hat, zeigt
auch ein Clan-Krieg um ein Stück Land. Bis Sonntag kamen dabei
mindestens 8 Menschen ums Leben. 500 Familien flohen aus den Bergen
in der Nähe von Khost, um sich vor den Kämpfen zwischen dem Sabri-
und dem Bulkhel-Clan in Sicherheit zu bringen.