Irak Dutzende Menschen sterben durch Bomben in Bagdad

In Bagdad sind bei einer Serie von Anschlägen offenbar mindestens 50 Menschen getötet worden. Laut Polizei explodierten fast zeitgleich mehrere Autobomben. Das Ziel waren Cafés und Märkte. Insgesamt kamen im Fastenmonat Ramadan mehr als 800 Menschen gewaltsam ums Leben.

Bagdad - Bei einer Serie von Bombenanschlägen in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Samstagabend mindestens 50 Menschen getötet und 140 verletzt worden. Dies berichten gleichlautend der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira unter Berufung auf Sicherheitsbeamte und die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Polizei- und Krankenhausangaben.

Nach Angaben von Polizei und Rettungskräften explodierten in mehreren Stadtvierteln nahezu zeitgleich insgesamt acht Autobomben. Reuters berichtet von insgesamt zwölf Explosionen. Vor allem waren schiitische Stadtteile betroffen, die Anschläge richteten sich gegen Cafés und Märkte.

Der Samstag zählt noch zu den Feiertagen anlässlich des Endes des muslimischen Fastenmonats Ramadan. Der diesjährige Ramadan, der in der zweiten Juliwoche begann, war mit mehr als 800 Toten der blutigste im Irak seit vielen Jahren.

Seit Jahresbeginn hat die Gewalt im Irak wieder zugenommen. Grund sind wachsende Spannungen zwischen Schiiten, Sunniten und Kurden. Viele Anschläge werden sunnitischen Aufständischen angelastet. Sie fühlen sich von der schiitischen Mehrheit unterdrückt, die nach dem Sturz des Diktators Saddam Hussein im Jahr 2003, eines Sunniten, das Sagen hat.

cte/Reuters/AFP
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