Brexit Großbritannien will nächsten Mittwoch Austrittsantrag stellen

Britisches Parlament in London
Foto: Jack Taylor/ Getty ImagesDie britische Regierung will am 29. März den Startschuss für die Brexit-Verhandlungen geben. Dann wolle Premierministerin Theresa May den Antrag zum Austritt aus der EU gemäß Artikel 50 des Lissabon-Vertrags stellen, sagte ein Regierungssprecher in London. Danach haben die EU und die Briten zwei Jahre Zeit für einen neuen Vertrag. Im März 2019 verlässt das Land voraussichtlich offiziell die Europäische Union.
"Letzten Juni haben die Briten die historische Entscheidung getroffen, die EU zu verlassen", sagte der britische Brexit-Minister David Davis. "Nächsten Mittwoch wird die Regierung diese Entscheidung ausführen und formal den Artikel 50 auslösen."
Der seit Monaten erwartete Schritt erfolgt damit nach dem EU-Jubiläumsgipfel in dieser Woche in Rom - aber noch vor Ende März, so wie May es bereits im vergangenen Jahr angekündigt hatte.
Verhandlungen werden komplex
Die übrigen 27 Mitgliedstaaten werden ihre Verhandlungslinie in drei Schritten festlegen: Ein Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs beschließt wenige Wochen später Leitlinien. Auf dieser Basis schlägt die EU-Kommission dann den Start der Verhandlungen und ein Mandat vor und lässt es vom Rat bestätigen. "Auf unserer Seite ist alles bereit", sagte eine Sprecherin der EU-Kommission nach der Ankündigung der Briten.
In den kommenden Monaten steht den Experten auf britischer und EU-Seite eine Mammutaufgabe bevor: Tausende EU-Regeln und -Gesetze müssen besprochen werden. Ein heikles Thema sind die Rechte der fast drei Millionen EU-Ausländer in Großbritannien. Darüber will London möglichst schnell verhandeln - falls den etwa eine Million Briten in Kontinentaleuropa vergleichbare Garantien gegeben werden.
Die Briten hatten am 23. Juni 2016 in einer Volksabstimmung für einen Austritt aus der EU gestimmt. Das Vereinigte Königreich war 1973 dem Vorläufer der EU beigetreten. Es wird nun der erste europäische Staat sein, der die EU wieder verlässt.