Britische Reaktion auf Qaida-Video
"Keine Entschuldigung, keine Rechtfertigung"
Großbritanniens Außenminister Jack Straw hat auf das Bekennervideo des Netzwerks al-Qaida zu den Londoner Anschlägen vom 7. Juli mit einer scharfen Verurteilung des Terrorismus reagiert: Es gebe "keine Entschuldigung, keine Rechtfertigung für Terrorismus", sagte Straw.
Newport - "Diejenigen, die da fälschlich im Namen des Islam zu sprechen vorgeben, töten vor allem ihre eigenen muslimischen Brüder", sagte Straw heute am Rande eines informellen Treffens der EU-Außenminister im walisischen Newport. Zuvor hatte er das von dem arabischen Nachrichtensender al-Dschasira gestern Abend ausgestrahlte Video angesehen.
Auf dem Video ist Mohammed Sidique Khan, einer der Londoner Selbstmordattentäter, mit einer vor den Anschlägen vom 7. Juli aufgenommenen Botschaft zu sehen. Khan, ein 30-jähriger Brite pakistanischer Herkunft, war der älteste der vier Londoner Selbstmordattentäter. Laut al-Dschasira wirft er den Bürgern westlicher Länder vor, selbst die Verantwortung für die Anschläge von London, von Madrid sowie vom 11. September 2001 in New York und Washington zu tragen. Sie seien verantwortlich, "weil sie Regierungen wählen, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen". Die Anschläge seien eine Reaktion auf die "Gräueltaten", die den Muslimen angetan würden.
Es war das erste Mal, dass eine Äußerung eines der Bombenleger über die Beweggründe der Anschläge bekannt wurde. Auf weiteren Bildern war Aiman al Sawahiri, die Nummer zwei des Terror-Netzwerks, zu sehen, der die Attentate als "Ohrfeige" für die britische Regierung bezeichnet. Bei den Anschlägen am 7. Juli auf einen Bus und drei U-Bahnzüge in London wurden 56 Menschen getötet und 700 weitere verletzt.
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