Konflikt mit Inselstaat China plant Militärmanöver vor Taiwan

Blick von der taiwanesischen Insel Kinmen auf die chinesische Stadt Xiamen. Peking sieht Taiwan als Teil Chinas.
Foto: Carl Court/ Getty ImagesErst vor Kurzem hat die Regierung in Peking klargemacht, dass Taiwan weiter als Teil Chinas zu betrachten ist. Nun plant die Volksrepublik amtlichen Angaben zufolge in dieser Woche Militärmanöver vor der Küste des Inselstaates. Die Behörde für Seesicherheit erklärte chinesische Küstengewässer, die sich von Shanghai bis Hongkong erstrecken, zu militärischem Sperrgebiet.
Die dem Festland vorgelagerte Insel Taiwan hat zwar eine eigene demokratische Regierung, wird aber von China als Teil seines Territoriums angesehen. Das Verteidigungsministerium in Taipeh erklärte, es beobachte die Entwicklung in der Straße von Taiwan genau. Die eigene Armee sei zur Verteidigung der Landessicherheit bereit und in der Lage.
Schon vergangene Woche hatte Peking bei der Vorstellung der Militärstrategie für die nächsten Jahre Taiwan gedroht. Ein Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums sagte: "Sollte es irgendjemand wagen, Taiwan von unserem Land abspalten zu wollen, wird das chinesische Militär bereitstehen. Es wird die nationale Einheit, Unabhängigkeit und territoriale Integrität beschützen." China nennt diese Strategie aktive Verteidigung.
USA schicken Kriegsschiff in Straße von Taiwan
Am Tag darauf schickten die USA ein Kriegsschiff in die Straße von Taiwan - was von Peking als Provokation aufgefasst wird. Zwar haben die Vereinigten Staaten keine offiziellen politischen Beziehungen zum Inselstaat, gelten aber als wichtigster Unterstützer und Waffenlieferant. Bereits im März hatten die USA Schiffe der Marine und der Küstenwache durch die strategisch wichtige Meerenge zwischen China und Taiwan geschickt und die Pekinger Führung damit verärgert.
Die Spannungen um Taiwan hatten bereits im April zugenommen, als Chinas Militär Großmanöver mit Kriegsschiffen, Bombern und Aufklärungsflugzeugen rund um die Insel abhielt. Taiwan selbst hatte im Mai ein Militärmanöver gestartet.