Das Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Mehr als 20.000 Geflüchtete leben hier, auf engstem Raum, in und um ein Flüchtlingslager, das für gerade einmal 2800 Menschen gebaut wurde. Die hygienischen Bedingungen sind ohnehin schon unzumutbar. Es gibt viel zu wenig Toiletten und Duschen, kaum Ärzte und Medikamente, im Ernstfall viel zu wenig Krankenhausbetten auf der Insel. Die Sorge ist groß, dass es hier zu einer Katastrophe kommt, wenn sich hier das Coronavirus ausbreitet. Die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" fordert eine sofortige Evakuierung des Camps, doch weder die griechische Regierung noch die EU werden tätig.
Eine Hilfsorganisation versucht jetzt, das Allerschlimmste irgendwie zu verhindern. Asylsuchende nähen hier Atemschutzmasken, rund 100 am Tag, in mehreren Arbeitsschichten.
Mihalis Ayvaliotis, Hilfsorganisation "Stand by me Lesbos"
"Wir haben genaue Anleitungen zum Maskenschneidern auf der Webseite der Weltgesundheitsorganisation gefunden. Nachdem wir uns informiert hatten, fingen wir an, Schutzmasken für Geflüchtete und für die Griechen zu schneidern, mit der Unterstützung unserer freiwilligen Helfer, den Asylsuchenden und Medizinstudenten. Unser Motto lautet 'Das Virus kümmert sich nicht um Religion, Sprache und Herkunft'. Wir sind alle in Gefahr."
Insgesamt leben derzeit auf den griechischen Inseln in der Ägäis mehr als 35.000 Geflüchtete. Einige Hundert Atemschutzmasken werden eine Ausbreitung der Epidemie hier nicht verhindern.