Das ist passiert:• 51,9 Prozent der britischen Wähler haben für den Austritt des Landes aus der Europäischen Union gestimmt. Die Wahlbeteiligung lag bei mehr als 70 Prozent.
• Premier David Cameron hat seinen Rücktritt für Oktober angekündigt.
• Politiker aus Schottland und Nordirland wollen in der EU bleiben.
• Das Pfund verliert dramatisch an Wert, Aktienkurse weltweit stürzten ab.
• Rechtspopulisten in ganz Europa freuen sich und fordern nun ebenfalls Volksabstimmungen über die EU.
Der britische Premierminister David Cameron hat seinen Rücktritt für Oktober angekündigt. Er zog damit die Konsequenzen aus seiner Niederlage beim EU-Referendum für einen Brexit.
In einer Rede vor seinem Amtssitz Downing Street 10 sagte Cameron, der Wille der Mehrheit der Briten zum Austritt werde respektiert. Aber: "Ich denke nicht, dass es richtig wäre für mich, der Kapitän zu sein, der unser Land zu seinem nächsten Ziel steuert", sagte Cameron. Austrittsverhandlungen mit der EU sollten nach seinem Abgang mit einem neuen Premierminister beginnen. "Das Land braucht eine neue Führung", sagte der konservative Politiker.
Cameron selbst hatte das Referendum 2013 vorgeschlagen - vor allem mit dem innenpolitischen Kalkül, EU-Kritiker in den eigenen Reihen ruhigzustellen. Doch damit hat er sich ganz offensichtlich verzockt.
Im Wahlkampf hatte sich Cameron für einen Verbleib in der Union ausgesprochen. Die Briten entschieden sich jedoch dagegen. Eine knappe Mehrheit stimmte beim Brexit-Referendum am Donnerstag für einen Ausstieg aus der Europäischen Union. Nach Auszählung aller Wahlkreise liegen die EU-Gegner laut vorläufigem Endergebnis mit 51,9 Prozent der abgegebenen Stimmen vorn.
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Brexit-Nacht: Die besten Bilder
Während Nordirland und Schottland mit sehr großer Mehrheit für den Verbleib in der Europäischen Union stimmten, entschieden die Wähler in England und Wales sich in den meisten Regionen klar für den Brexit - eine Ausnahme bildete lediglich London. Großbritannien ist damit das erste Land, das die EU verlässt (hier lesen Sie, wie es nun weitergehen könnte).
"We're out" titelte die britische "Daily Mail" am Morgen nach dem Brexit-Referendum. Ukip-Chef Nigel Farage kann es offenbar selbst kaum glauben, in etlichen Bildern reißt er die Arme in die Höhe.
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Zwischen Ungläubigkeit und Feierlaune: Brexit-Anhänger in London. In den frühen Morgenstunden nach dem Referendum meldeten mehrere britische Medien, dass sich die Mehrzahl der Bürger für einen Austritt entschieden hat.
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Er zählt damit zu den Verlierern: Ed Miliband, ehemaliger Parteichef der Labour Party, war einer der Anführer der IN-Kampagne. Noch während der Auszählung gab er erste Interviews.
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Premier David Cameron und seine Frau Samantha hatten am Morgen des 23. Juni in London ihre Stimmen abgegeben, natürlich für "Remain".
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Camerons innerparteilicher Konkurrent, Boris Johnson (hier mit Ehefrau Marina Wheeler), ging in London zur Wahl, als es schon dunkelte. Natürlich stimme er für "Leave".
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Für Verwirrung sorgte Farage, weil er wenige Minuten nach Schließung der Wahllokale sagte, die EU-Befürworter hätten knapp gewonnen. Sofort gab es Berichtigungen von Sprechern der Brexit-Kampagne.
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Die Entscheidung fiel denkbar knapp aus. In Sunderland im Nordosten Englands zeigt ein Freiwilliger, dass bei der Auszählung gar nicht schnell genug gehen konnte.
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Arbeit! Auszählung in Glasgow, Schottland.
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EU-Fans jubeln über den klaren Ausgang des Referendums in Gibraltar, das erste Ergebnis des Abends.
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Jubel bei Brexit-Befürworter, als das erste "Leave"-Ergebnis des Wahlabends verkündet wird: in Sunderland.
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In London fiel stellenweise der Nahverkehr aus, viele Pendler fürchteten, ihr Wahllokal nicht mehr zu erreichen.
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Ein Genre, das Fotografen bei britischen Wahlen besonders gern bedienen: Hund vor Wahllokal.
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Ein Mann In Cardiff, Wales, karrt Wahlurnen zur Auszählung.
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Die Ergebnisse schwankten die ganze Nacht über um die 50-Prozent-Marke: Hier bangen EU-Befürworter...
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...und dieses Bild zeigt jubelnde EU-Gegner in der britischen Hauptstadt.
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An den Märkten gab es in der Nacht starke Kursschwankungen, weil allgemein trotz eines knappen Rennens mit einem Votum zugunsten der EU gerechnet worden war.
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Remain oder Leave? Kästchen zum Sortieren der Wahlzettel in London.
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Brexit-Gegner in London: Die beiden Lager hatten bis zu zuletzt Wahlkampf betrieben.