Attentate in Dayton und El Paso
Trump sieht keinen Anlass für Kritik
Zur Stunde bereist US-Präsident Donald Trump die Schauplätze der Attentate von Dayton in Ohio und El Paso in Texas. Vorwurf im Vorfeld: Seine Rhetorik trage zu Spaltung und Gewalt bei. Er selbst sieht das anders.
Vor dem Miami Valley Hospital demonstrierten sowohl Gegner als auch Anhänger des US-Präsidenten. "Hass ist hier nicht willkommen", "Hör auf mit dem Terror" und "Du bist der Grund" stand zum Beispiel auf Plakaten.
Die demokratische Bürgermeisterin von Dayton, Nan Whaley, zeigte sich von Trumps Äußerungen nach den Bluttaten vom Wochenende enttäuscht. Diese seien wenig hilfreich gewesen mit Blick auf die Waffengewalt im Land - und das werde sie Trump auch sagen, kündigte sie vor der Ankunft Trumps an.
Proteste gegen Trump in Dayton
Foto: BRYAN WOOLSTON/ REUTERS
Vor seiner Ankunft in Dayton hatte Trump bereits Vorwürfe zurückgewiesen, seine Rhetorik trage zu Gewalt bei. "Ich denke, meine Rhetorik bringt Menschen zusammen", sagte der Präsidenten vor Journalisten. "Unserem Land geht es unglaublich gut. China geht es nicht gut, wenn man sich die Handelssituation anschaut." Seine Kritiker versuchten, das Thema politisch auszuschlachten, fügte Trump hinzu. Er selbst wolle sich "raushalten".
Nach dem Besuch in Dayton wollte Trump weiter nach El Paso (Texas) reisen. Dort hatte ein Schütze am Samstag in einem Einkaufszentrum um sich gefeuert. Insgesamt kamen 22 Menschen ums Leben, darunter mehrere Mexikaner und auch ein Deutscher. Die Ermittler gehen von einem rassistischen Hintergrund aus.
"Er ist hier nicht willkommen. Er sollte nicht hierher kommen, während wir noch trauern", sagte die demokratische Kongressabgeordnete Veronica Escobar, die El Paso vertritt. Trotz Einladung werde sie nicht an seinem Besuch teilnehmen. Trump müsse sich entschuldigen und seine "rassistischen und hasserfüllten" Äußerungen zurücknehmen, schrieb sie auf Twitter. Auch der texanische Präsidentschaftsbewerber Beto O'Rourke sah Trump in der Verantwortung. Der Präsident habe "geholfen, den Hass zu schaffen, der die Tragödie vom Samstag möglich machte", erklärte er.