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Nach 367 Tagen Haft in der Türkei Deniz Yücel in Berlin gelandet

Deniz Yücel ist wieder in Deutschland. Ein Charterflugzeug mit dem Journalisten an Bord landete in Berlin-Tegel. In einer Videobotschaft wendet er sich an die Öffentlichkeit.

Der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel ist zurück in Deutschland. Der Flieger mit dem "Welt"-Korrespondenten an Bord landete am Flughafen Berlin-Tegel. Zuvor war Yücel nach etwas mehr als einem Jahr in türkischer Haft entlassen worden. Der Journalist hatte ohne Anklage im Gefängnis gesessen.

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Zeitgleich mit Yücels Landung in Berlin wurde eine Videobotschaft von ihm auf Twitter veröffentlicht. Darin sagt Yücel: "Natürlich freue ich mich. Aber es bleibt etwas Bitteres zurück." Damit spielt er auf andere Journalisten an, die er in der Haft "zurückgelassen" habe.

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Er wisse immer noch nicht, warum er vor einem Jahr "als Geisel" genommen oder weshalb er nun freigelassen wurde. "So wie meine Verhaftung nichts mit Recht, Gesetz und Rechtsstaatlichkeit zu tun hatte, hat auch meine Freilassung nichts mit alledem zu tun", so Yücel. Er danke seinen Helfern, darunter auch der Bundesregierung, für ihre Bemühungen.

Laut Außenminister Sigmar Gabriel habe der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder geholfen, "Türen aufzumachen in Istanbul". Schröder sei zweimal dort gewesen. Die Freilassung Yücels sei demnach nicht auf Gegengeschäfte zwischen Deutschland und der Türkei zurückzuführen.

Fotostrecke

Türkei: Yücel auf freiem Fuß

Foto: OZAN KOSE/ AFP

Hintergrund der Freilassung ist offenbar, dass die Staatsanwaltschaft nun eine Anklage gegen Yücel erhoben hat. In der Anklage fordert die Behörde laut Nachrichtenagentur Anadolu 18 Jahre Haft. Das Gericht habe die Anklageschrift angenommen, Yücel dann aber aus der Untersuchungshaft entlassen. Der Journalist war ein Jahr lang ohne Anklage in einem türkischen Gefängnis eingesperrt.

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