Unruhen in Bolivien Deutsche Botschaft bei Explosion beschädigt
Demonstranten haben in Bolivien Sprengsätze gezündet - und dabei Teile der deutschen Botschaft getroffen. Im Inneren des Gebäudes soll es gebrannt haben.
Proteste in La Paz: Bergleute demonstrieren für ihre Region
Foto: AP/dpaDie deutsche Botschaft in Bolivien ist bei einer Dynamit-Explosion getroffen worden. Teile der deutschen Vertretung seien durch das Feuer beschädigt worden, sagte Vizepräsident Álvaro García bei einer Pressekonferenz in der Stadt La Paz.
In der südamerikanischen Stadt, in der sich der Regierungssitz befindet, herrschen derzeit Unruhen: Bergleute aus der Region Potosí demonstrieren in den Straßen von La Paz für mehr öffentliche Investitionen in ihrer Region. Eigentlich sollten Vertreter der südwestlichen Region in dem Gebäude neben der Botschaft mit der Regierung darüber verhandeln. Die Anführer der Gruppe Comcipo (Ziviles Komitee von Potosí) wurden von Hunderten Bergleuten in die Hauptstadt begleitet.
Der geplante Dialog kam aber nicht zustande, da laut den Vertretern von Comcipo die Bedingungen dafür nicht erfüllt waren: Sie wollten eigentlich mit Präsident Evo Morales verhandeln, doch dieser lehnte ein Gespräch oberhalb der Ministerebene ab.
Wie Innenminister Carlos Romero vor Journalisten sagte, musste die Feuerwehr den Brand im Innern der Botschaft löschen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin bestätigte, dass es in der deutschen Botschaft von La Paz einen Vorfall gegeben habe. Nach bisheriger Kenntnis sei dabei aber niemand zu Schaden gekommen. Nach Fernsehaufnahmen zu urteilen wurde das Feuer rasch gelöscht.
Von einer Sprengstoff-Explosion war auch ein Fernsehteam betroffen, das über den Dialog berichten wollte, teilte die Kommunikationsministerin Marianela Paco mit. Der Regierungssitz und das Parlament im Zentrum von La Paz wurden am Abend von der Polizei abgeriegelt, um ein Vordringen der Demonstranten zu verhindern.
Hunderte Polizisten setzten Tränengas ein, woraufhin es zu Zusammenstößen auf den Straßen kam. Dem örtlichen Polizeichef Gary Omonte zufolge wurden 40 Menschen festgenommen, die Sprengsätze eingesetzt und bei sich getragen hatten.
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