Terrorverdacht Deutscher Islamist in Kenia gesucht

Die kenianische Polizei fahndet nach einem mutmaßlichen islamistischen Terrorverdächtigen aus Deutschland - er soll illegal eingereist sein, um die Schabab-Milizen bei Anschlägen zu unterstützen.

Johannesburg/Nairobi - Kenias Polizei fahndet nach einem mutmaßlichen islamistischen Terrorverdächtigen aus Deutschland. Ahmed Khaled Müller soll illegal in das ostafrikanische Land eingereist sein, um die somalische Schabab-Miliz bei Anschlägen zu unterstützen. Das berichteten örtliche Medien am Sonntag.

Die kenianische Polizei veröffentlichte ein Foto des Deutschen und rief diesen auf, sich umgehend bei den Behörden zu melden. Er soll der Anti-Terror-Einheit der Polizei übergeben werden. Müller sei möglicherweise bewaffnet und benutze mehrere Decknamen, hieß es.

Das Bundesinnenministerium erklärte auf dpa-Anfrage, der Vorgang sei bekannt. Die Behörden seien umfassend informiert. Auf deutschen Fahndungslisten steht der Gesuchte bisher nicht.

Kenia im Visier der Schabab-Milizen

Kenia ist verstärkt Ziel für Terroranschläge von Islamisten, seit Nairobi im vergangenen Jahr bis zu 4600 Soldaten in das Nachbarland Somalia geschickt hat, um dort die Schabab-Milizen zu bekämpfen.

Die Organisation hatte zuvor mehrere europäische Touristen in Kenia entführt und nach Somalia verschleppt - das Auswärtige Amt hatte im Herbst 2011 deswegen eine Reisewarnung ausgegeben: Es riet von allen Reisen in Orte ab, die näher als hundert Kilometer zur Grenze zu Somalia liegen.

Die dem Terrornetzwerk al-Qaida nahestehende al-Schabab will einen islamischen Gottesstaat in Somalia und bekämpft seit Jahren die dortige Übergangsregierung.

mhe/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten