Eintrittsgeld für Trump-Rede "Bitte halten Sie Bargeld bereit"

Schilder vor dem Event-Gelände in Massachusetts: Bargeld oder Schecks bitte!
Foto: BRIAN SNYDER/ REUTERSDie Schilder vor dem Luxus-Anwesen in Norwood im US-Bundesstaat Massachusetts waren eigentlich eindeutig: "Bitte halten Sie Bargeld oder ausgefüllte Schecks bereit. Zahlbar an: Donald J. Trump for President, Inc." und "Eintritt: 100 Dollar pro Person".
Es ist Wahlkampf in den USA. Und das bedeutet auch: Zeit für Spendenaktionen, die sogenannten Fundraiser. Dabei sammeln Politiker von ihren Unterstützern Geld ein, das Rennen ums Weiße Haus ist schließlich empfindlich teuer.

Trump in Norwood: "Das hier ist kein Fundraiser"
Foto: BRIAN SNYDER/ REUTERSEiner allerdings will von solchen Aktionen nichts wissen - Donald Trump. Keine Fundraiser, keine Spenden, das hatte der Republikaner in seiner Antrittsrede im Juni klar gemacht: "Ich brauch von niemandem Geld. Ich nehme mein eigenes. Ich brauche keine Lobbyisten, keine Spender. Ich bin wirklich reich."
Das ist richtig, das US-Wirtschaftsmagazin "Forbes" schätzt das Vermögen des Baulöwen auf rund vier Milliarden Dollar . Genug für mehr als einen Wahlkampf.
Doch nun in Norwood kostete das Event 100 Dollar, ausgerichtet wurde es von einem reichen Autohändler aus der Gegend. Dafür bekamen die zahlenden Gäste edle Speisen serviert, eine Liveband und natürlich eine Trump-Rede zu hören. Klassisches Fundraiser-Programm.
Schon in den vergangenen Wochen hatte sich abgezeichnet, dass Trump von seinem strikten Keine-Spenden-Kurs abweichen könnte. Seit einiger Zeit gibt es auf seiner Kampagnenseite im Internet einen Spendenknopf. Zehntausendfach gingen bereits kleinere Beiträge ein. "Mir gefällt die Idee, dass jemand in eine Kampagne investiert", sagte Trump kürzlich dem US-Sender CBS. "Aber daran dürfen keine Bedingungen geknüpft sein."

Trump-Unterstützer: Wer den Kandidaten hören will, muss zahlen
Foto: BRIAN SNYDER/ REUTERSNormalerweise erwarten nämlich zumindest die Großspender von einem siegreichen Kandidaten auch eine Gegenleistung für ihre Unterstützung. Darauf hat Trump nach eigenen Angaben keine Lust. "Wir lehnen Millionen von Dollar ab", hatte er vor kurzem noch geprahlt. Damit könnte es nun vorbei sein.
So ganz im Reinen scheint Trump mit dem neuen Kurs aber noch nicht zu sein. Immer wieder betonte er in Norwood, dass es sich bei dem Event selbstverständlich "nicht um einen Fundraiser handelt". Man wolle nur die Kosten decken.
Auch zur Höhe der Eintrittsgebühr hatte der Republikaner seine eigene Version parat - 100-Dollar-Preisschild am Eingang hin oder her. Jeder Besucher, so Trump, habe selbst entscheiden können, wie viel er bezahlen möchte.