Twitter-Gruß an neuen Herausgeber Trump ätzt über "New York Times"
US-Präsident Trump hat mal wieder seinen Lieblingsfeind ins Visier genommen: die "New York Times". Glückwünsche für den neuen Herausgeber verknüpfte er mit einer Warnung.
Donald Trump
Foto: REUTERSÜber keine Zeitung hat sich Donald Trump so häufig öffentlich geäußert wie über die "New York Times": Der US-Präsident beschwert sich regelmäßig über die aus seiner Sicht ungerechte Berichterstattung und prophezeit dem renommierten Blatt die Pleite. Dennoch gibt er der Zeitung auch immer wieder Interviews, zuletzt in der vergangenen Woche in seinem Golfklub in West Palm Beach.
Nun hat er sich die "NYT" erneut via Twitter vorgenommen. Die Glückwünsche für den neuen Herausgeber verband Trump mit einer Mahnung: Er gratuliere A.G. Sulzberger, schrieb er. Allerdings sei dieses die letzte Chance der "scheiternden" Zeitung, die Vision ihres Gründers Adolph Ochs zu erfüllen. Demnach sollten Nachrichten unabhängig sowie ohne Furcht oder Gunst verbreitet werden - das Wort "Gunst" setzte Trump in Großbuchstaben.
Trump schrieb, das Blatt solle sich von all seinen "gefälschten oder nicht existenten Quellen" trennen und den Präsidenten der USA "fair" behandeln. "Wenn ich (und das Volk) das nächste Mal gewinne, müssen Sie sich nicht bei den Lesern für ihre schlechte Arbeit entschuldigen!", schrieb Trump.
Der 37 Jahre alte Arthur Gregg Sulzberger hatte am 1. Januar seinen Posten übernommen. Die "New York Times" begleitet Trump sehr kritisch - und ist damit sehr erfolgreich. Die Zeitung konnte in seiner Präsidentschaft ihre Abo-Zahlen erheblich ausbauen.
Zentrale der "New York Times"
Foto: SHANNON STAPLETON/ REUTERSIn seinem aktuellen Interview mit der "New York Times" ließ Trump offen durchblicken, was er von Medien hält. Er gab sich überzeugt, dass er 2020 wiedergewählt werde. Ein Grund sei, dass "die Zeitungen, das Fernsehen, alle Arten von Medien untergehen werden, wenn ich nicht da bin". Ohne ihn würden die Quoten und Verkaufszahlen in den Keller gehen, so Trump: "Daher müssen sie mich im Prinzip gewinnen lassen."
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