Nach Freispruch im Impeachment-Verfahren Trumps Attacken gegen Romney
Es ist eine Genugtuung für Donald Trump. Das Impeachment-Verfahren der Demokraten ist gescheitert, der US-Präsident bleibt im Amt. Im Senat hätte es eine Zwei-Drittel-Mehrheit gegen Trump gegen müssen, aber er konnte sich auf seine Parteifreunde verlassen, sie stimmten gegen die Amtsenthebung – mit einer Ausnahme.
Mitt Romney, republikanischer Senator:
"Was er gemacht hat, war nicht perfekt. Nein, es war ein offenkundiger Angriff auf unser Wahlrecht, unsere nationale Sicherheit und unsere grundlegenden Werte. Eine Wahl zu korrumpieren, um sich selbst im Amt zu halten, ist vielleicht die am stärksten missbräuchliche und zerstörerische Verletzung eines Amtseids, den ich mir vorstellen kann.“
Mitt Romney kündigte schon vor der Abstimmung an, sich gegen Trump zu stellen – in vollem Bewusstsein der Konsequenzen seines Handelns.
Mitt Romney, republikanischer Senator:
"Mir ist bewusst, dass Menschen in meiner Partei und in meinem Bundesstaat meine Entscheidung heftig missbilligen werden. Teilweise werde ich scharf verurteilt werden. Ich bin sicher, dass ich vom Präsidenten und seinen Unterstützern Beschimpfungen hören werde."
Damit sollte Romney Recht behalten. Das Lager um den Präsidenten hat längst begonnen, Romney als Verräter darzustellen. Und auch Trump selbst keilte aus. Auf Twitter postete er ein Video, in dem Romney heftig attackiert wird.
Stimme im Twitter-Video: "Aalglatt, gerissen, verstohlen. Mitt Romney hat uns zum Narren gehalten."
Das Video stellt Romney als Geheimagenten der Demokraten und wild este Behauptungen als Fakten dar.
Stimme im Twitter-Video: "Er hat versucht, Trumps Regierung als Außenminister zu infiltrieren."
Außerdem erinnert der Beitrag an Romneys Niederlage gegen Barack Obama bei der US-Wahl 2012. Dieser Punkt war Trump offenbar besonders wichtig.
Übersetzung Tweet: Hätte der gescheiterte Präsidentschaftskandidat Mitt Romney die gleiche Energie und die gleiche Wut darin investiert, einen taumelnden Barack Obama zu besiegen, wie er es scheinheilig gegen mich macht, hätte er die Wahl gewinnen können.
Romney hatte seine Entscheidung, gegen Trump zu stimmen, im Vorfeld als die schwerste seines Lebens bezeichnet. Durch seinen Eid vor Gott sei er allerdings dazu verpflichtet. Da aber alle anderen republikanischen Senatoren das anders sehen, bleibt Trump im Amt. Nun wird also das Volk über Trump entscheiden müssen. Am 3. November finden die Präsidentschaftswahlen in den USA statt.