John Kelly (Archivbild)
Foto: Leah Millis/ REUTERSUS-Präsident Donald Trump hat angekündigt, den Stabschef im Präsidialamt, John Kelly, zum Jahresende zu entlassen. Das sagte Trump vor Journalisten in Washington. In "ein oder zwei Tagen" wolle er einen Nachfolger bestimmen.
Bereits seit Längerem gab es Gerüchte über einen möglichen Rauswurf Kellys. Am Freitag hatte CNN berichtet, Kelly stehe vor dem Rücktritt. Der 68-Jährige hatte sich mehr und mehr mit dem Präsidenten überworfen. Mitte November hatte Trump gesagt, es gebe "einige Dinge" an Kelly, die er möge, und andere, die er nicht möge. Der Stabschef mache "in vielerlei Hinsicht einen hervorragenden Job", "an irgendeinem Punkt" werde Kelly aber "weiterziehen wollen".
Trump kündigte an, dass der nächste Stabschef möglicherweise nur vorübergehend im Amt sein werde. Kelly hatte den Posten im Weißen Haus im Sommer 2017 übernommen. Zu seinem Abgang lobte Trump Kelly: Er sei ihm ein loyaler Berater gewesen.
Trump wechselt seinen Stabschef zum zweiten Mal aus
Der neue Stabschef wird der dritte innerhalb von zwei Jahren sein. Unter Donald Trump hatte zuerst Reince Priebus das Amt von Januar bis Juli 2017 inne. Er wurde durch John Kelly ausgewechselt.
Am Freitag hatte Trump bereits zwei Personalwechsel angekündigt: Neuer Justizminister soll William Barr werden, der Jeff Sessions nachfolgt. Der 68-jährige Barr war von 1991 bis 1993 bereits Justizminister unter dem kürzlich verstorbenen Präsidenten George H.W. Bush. Als neue Botschafterin bei der Uno nominierte er Heather Nauert, die Nikki Haley in dem Amt ablöst. Nauert ist zurzeit Sprecherin des US-Außenministeriums. Der US-Senat muss beiden Nominierungen noch zustimmen.
Trump hatte Ex-Präsident Obama für Personalwechsel kritisiert
Trump hat in seiner fast zweijährigen Amtszeit bereits Dutzende Mitarbeiter ausgetauscht - zu den aufsehenerregendsten Wechseln gehörte die angeblichper Twitter erfolgte Entlassung von Außenminister Rex Tillerson.
Trump selbst hatte auf Kritik an seiner als unstet empfundenen Personalpolitik stets geantwortet, es sei völlig normal, dass hoch qualifizierte Menschen im Öffentlichen Dienst immer wieder ausgetauscht werden und in die besser bezahlte Privatwirtschaft wechseln.
Allerdings hatte Trump seinem Vorgänger Barack Obama noch heftige Vorwürfe gemacht, als dieser 2012 den dritten Stabschef binnen drei Jahren ins Weiße Haus geholt hatte. Die vielen Wechsel seien Teil der Ursache dafür, dass Obama seine politische Agenda nicht voranbringen könne, hatte Trump damals argumentiert.
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Es ist die jüngste Personalrochade im Weißen Haus: US-Präsident Donald Trump hat den Stabschef im Weißen Haus John Kelly entlassen. Der 68-Jährige hatte sich in den vergangenen Monaten mehr und mehr mit dem Präsidenten überworfen. Kelly ist nur der neueste Fall in einer langen Reihe von Rücktritten und Entlassungen unter Trump.
Am 7. November - einen Tag nach den Midterm-Wahlen - reichte der US-Justizminister Jeff Sessions auf Bitten von Donald Trump seinen Rücktritt ein. Der Präsident hatte seinen Justizminister in den vergangenen Monaten mehrfach öffentlich kritisiert. Der frühere Justizminister William Barr soll in ersetzen und in dieses Amt zurückkehren.
Am 9. Oktober verkündete Nikki Haley, dass sie ihren Posten als US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen zum Jahresende aufgeben wird. Sie wird nun ersetzt durch die frühere Fox-News-Moderatorin Heather Nauert.
Am 29. August trennte sich Trump von seinem Rechtsberater Don McGahn.
Der Chef der Umweltschutzbehörde EPA, Scott Pruitt, räumte nach einer Serie von Skandalen am 5. Juli sein Amt.
Am 28. März kündigte Trump auf Twitter an, Veteranenminister David Shulkin zu entlassen und den Posten an seinen Leibarzt Ronny Jackson zu geben. Eine interne Untersuchung war zu dem Ergebnis gekommen, dass Shulkin seine Frau auf Kosten der Steuerzahler mit auf eine Reise nach Europa genommen hatte.
Am 22. März kündigte Trump via Twitter an, seinen nationalen Sicherheitsberater auszutauschen. Der bisherige Amtsinhaber H.R. McMaster ging und wurde durch den früheren US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, John Bolton, ersetzt.
Am 16. März - zwei Tage vor seiner Pensionierung - wurde der ehemalige FBI-Vizechef Andrew McCabe entlassen.
Trump verkündete am 13. März auf Twitter, dass Außenminister Rex Tillerson seinen Posten räumen muss. Spekulationen über die Personalie gab es schon länger. Aus Regierungskreisen hieß es, der Präsident habe sein Außenpolitik-Team für das geplante Treffen mit Nordkoreas Diktator Kim Jong Un neu aufstellen wollen.
Der Wirtschaftsberater des US-Präsidenten, Gary Cohn, kündigte am 6. März 2018 im Streit über die Zollpolitik Trumps seinen Rückzug an.
Die Kommunikationsdirektorin und enge Trump-Vertraute Hope Hicks teilte am 28. Februar 2018 mit, sie werde das Weiße Haus in den nächsten Wochen verlassen.
Rob Porter, früherer Stabssekretär im Weißen Haus, trat am 7. Februar 2018 zurück, nachdem Vorwürfe seiner Ex-Frauen wegen häuslicher Gewalt gegen ihn bekannt wurden.
Die Vizesicherheitsberaterin Dina Powell kündigte am 8. Dezember 2017 ihren Rückzug an.
Trumps Chefstratege und ehemaliger Wahlkampfchef Stephen Bannon verließ am 18. August 2017 das Weiße Haus - und ging zunächst zur rechten Nachrichtenseite "Breitbart" zurück.
Anthony Scaramucci am 31. Juli 2017: Nach nur zehn Tagen als Kommunikationsdirektor war der Ex-Wallstreet-Banker "The Mooch" seinen Posten schon wieder los.
Trumps Stabschef Reince Priebus verließ am 28. Juli 2017 seinen Posten.
Donald Trumps Sprecher Sean Spicer verließ am 21. Juli 2017 das Weiße Haus, als Trump ihm Anthony Scaramucci als Kommunikationsdirektor vorsetzen wollte.
Nach nur drei Monaten im Amt warf am 30. Mai 2017 der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Mike Dubke, hin.
Donald Trump entließ am 9. Mai 2017 den FBI-Chef James Comey.
Nach nur 23 Tagen im Amt trat Trumps nationaler Sicherheitsberater Michael Flynn zurück. Er war in die Russlandaffäre über eine etwaige Wahlbeeinflussung verstrickt.
30. Januar 2017: Trump entließ die amtierende Justizministerin und Chefanklägerin Sally Yates - offiziell vor allem wegen ihres Widerstands gegen seine Einwanderungspolitik.
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