Ukraineaffäre
Trump fordert Enttarnung des Informanten
Ein anonymer Informant hat die Ermittlungen gegen US-Präsident Donald Trump ins Rollen gebracht. Der verlangt nun zu wissen, um wen es sich handelt - schließlich habe der Hinweisgeber die ganze Sache "sooo falsch verstanden".
Der US-Präsident gerät in der Ukraineaffäre zunehmend unter Druck, ein Amtsenthebungsverfahren rückt näher. Um das abzuwenden, stellt Trump die Glaubwürdigkeit des Hinweisgebers immer wieder infrage - und fordert nun erneut dessen Enttarnung.
"Der Whistleblower hat es sooo falsch verstanden, dass er sich zu erkennen geben muss", schrieb Trump am Sonntag auf Twitter. Später sagte er vor Reportern, es gebe Medienberichte, wonach der Hinweisgeber ein Anhänger seines Amtsvorgängers Barack Obama sei.
Der Hinweisgeber sei ein "großer, großer Anti-Trump-Mensch", der ihn hasse. Trump ergänzte zugleich, dass er nicht wisse, ob entsprechende Berichte konservativer Medien zur Identität des Informanten richtig seien oder nicht. Er bezeichnete die Untersuchung zu einem möglichen Amtsenthebungsverfahren gegen ihn als "Betrug". Diese wurde im Zuge der Ukraineaffäre eingeleitet.
Informant soll CIA-Mitarbeiter sein
Der Informant genießt im konkreten Fall Schutz durch die US-Gesetze. Der "New York Times" zufolge handelt es sich um einen Mitarbeiter des Geheimdienstes CIA. Er hatte im August die Affäre um ein Telefonat zwischen Trump und seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj ins Rollen gebracht. Bei dem Telefonat hatte der US-Präsident seinen ukrainischen Kollegen um Ermittlungen gegen den demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden und dessen Sohn Hunter gebeten.
Die oppositionellen Demokraten sehen darin einen klaren Machtmissbrauch Trumps und haben eine Untersuchung für ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet. Rund ein Dutzend Zeugen aus dem Regierungsapparat sagten bereits hinter verschlossenen Türen vor dem Repräsentantenhaus aus, darunter hochrangige Diplomaten sowie Berater im Weißen Haus. Demnächst stehen öffentliche Befragungen an. Auch Trumps Republikaner haben das Recht, eigene Zeugen vorzuladen.