Staatsbesuch in Tokio Trump fordert fairere Handelsbeziehungen mit Japan

US-Präsident Trump besucht Japans Ministerpräsidenten Abe - und will die Handelsbeziehungen beider Ländern per Abkommen verbessern. Konkrete Fortschritte sind aber kaum zu erwarten.
US-Präsident Donald Trump zu Besuch in Tokio

US-Präsident Donald Trump zu Besuch in Tokio

Foto: Brendan Smialowski/ AFP

Zum Auftakt eines viertägigen Staatsbesuchs in Japan hat US-Präsident Donald Trump gerechtere Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern gefordert. Japan habe jahrelang einen "substanziellen Vorteil" genossen, sagte Trump vor Managern in Tokio. Trump forderte von Japans Wirtschaft verstärkte Investitionen in den Vereinigten Staaten. Noch nie sei die Zeit dafür günstiger gewesen, sagte Trump.

Im vergangenen September hatten die USA und Japan sich auf Verhandlungen über eine Neuordnung der Handelsbeziehungen geeinigt. Der US-Präsident hatte wiederholt das "sehr große Defizit" seines Landes bei den Beziehungen zu Japan angeprangert. Trumps Androhung von Strafzöllen auf Auto-Importe, die auch japanische Hersteller treffen würden, belasten die eigentlich engen Beziehungen der beiden Länder.

Beobachter vermuten, dass Ministerpräsident Shinzo Abe Trump hofieren wird, um Japan als das Land darzustellen, das den USA von allen Ländern, die mit Washington in Handelsstreitigkeiten verwickelt sind, am wohlgesonnensten ist. Wegen der anstehenden Oberhauswahlen in Japan sind jedoch kaum konkrete Fortschritte zu erwarten.

"Golf-Kumpel" unter sich

Abe war erst kürzlich bei Trump in Washington zu Besuch. Ende Juni wird der US-Präsident zudem erneut nach Japan reisen, um am G20-Gipfel in Osaka teilzunehmen. Japanischen und US-Regierungskreisen zufolge ist die Beziehung zwischen Trump und seinem "Golf-Kumpel" Abe "beispiellos". Auch während des Staatsbesuchs werden die beiden eine Runde Golf spielen.

Die beiden Politiker werden zudem über den Atomkonflikt mit Nordkorea sprechen. Der US-Präsident wird auch einen US-Militärstützpunkt besuchen und damit das Militärbündnis der beiden Nationen hervorheben. Die Spannungen im Atomstreit mit Pjöngjang haben seit dem Scheitern des Gipfels von Hanoi im Februar zugenommen.

mfh/AFP/Reuters
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