Trump-Leak Top-Republikaner wünscht sich "weniger Drama" im Weißen Haus

Weißes Haus in Washington
Foto: Manuel Balce Ceneta/ APDonald Trump plaudert im Gespräch mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow offenbar über sensible Geheimdienstinformationen - und erntet heftige Kritik. Auch Teile seiner republikanischen Partei reagieren irritiert auf das nächste fragwürdige Manöver des US-Präsidenten.
"Wir könnten bei vielen Angelegenheiten etwas weniger Drama aus dem Weißen Haus vertragen", sagte Mitch McConnell, republikanischer Mehrheitsführer im Senat. "Offenkundig sind die in einer Abwärtsspirale", erklärte der republikanische Senator Robert Corker über Trumps Regierung: "Das Chaos, das durch Mangel an Disziplin entstanden ist, schafft eine besorgniserregende Umgebung."
Auch Paul Ryan, Sprecher des Repräsentantenhauses, hatte sich zu dem Fall geäußert. "Staatsgeheimnisse zu schützen, ist extrem wichtig", teilte er mit.
Trump soll laut einem Bericht der "Washington Post" bei dem Treffen mit Lawrow und dem russischen Botschafter Sergej Kislyak am vergangenen Mittwoch sensible Details über einen Anschlagsplan des "Islamischen Staats" offenbart haben. Die Erkenntnisse stammten demnach von dem Geheimdienst eines mit den USA befreundeten Landes - und hätten nicht weitergegeben werden dürfen. Russland dementierte die Berichte.
"Wozu ich jedes Recht habe"
Trump selbst gab jedoch zu, Informationen mit Bezug zum Terrorismus an Lawrow weitergegeben zu haben. "Als Präsident wollte ich mit Russland Fakten teilen, die den Terrorismus und die Flugsicherheit betreffen - wozu ich jedes Recht habe", schrieb Trump auf Twitter. Der Präsident ließ jedoch offen, ob die "Fakten" als geheim eingestuft waren. Kritik gab es vor allem, weil Trump Angaben zur Herkunft der Informationen gemacht und damit die Quelle in Gefahr gebracht haben soll.
Unterstützung erhielt Trump von seinem Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster. Dieser erklärte, Trump habe keine Geheimdienstquellen gefährdet. In "keiner Weise" habe Trump damit Quellen oder Geheimdienstmethoden kompromittiert, sagte McMaster. Man sei auch nicht besorgt, dass andere Geheimdienste die Zusammenarbeit mit den USA einstellen könnten.
Die Informationen, die Trump geteilt habe, seien "völlig angemessen" gewesen, sagte der Sicherheitsberater. Der Senat forderte vom Weißen Haus weitere Informationen zu dem Fall.
Verteidigungsminister Jim Mattis sagte, er sei nicht besorgt darüber, dass Trump über vertrauliche Informationen mit den Russen geteilt habe. Er selbst habe am Dienstag mit drei Verbündeten gesprochen, darunter zwei Nato-Mitgliedern, und das Thema sei nicht zur Sprache gekommen.